Rotkupfererz

[184] Rotkupfererz (Kuprit), wichtiges Kupfererz, besteht aus Kupferoxydul Cu2O mit 88,8 Proz. Kupfer, findet sich meist in ausgewachsenen, zu Drusen oder Gruppen vereinigten, selten (zu Chessy etc.) in eingewachsenen regulären Kristallen, auch derb und eingesprengt in körnigen bis dichten Aggregaten, dunkelrot ins Bleigraue spielend, in dünnen Partien durchscheinend, mit metallartigem Diamantglanz, Härte 3,5–4, spez. Gew. 5,7–6. R. kommt auch als Pseudomorphose nach gediegenem Kupfer und als Überzug antiker Kupfermünzen vor, bisweilen in filzartig verwobenen haarförmigen Kriställchen von cochenilleroter Farbe (Kupferblüte, Chalkotrichit). Ferner findet sich R. vermengt mit Brauneisenstein als sogen. Kupferpecherz von brauner Farbe, fettglänzend, dero und stalaktitisch, als Zersetzungsprodukt von Kupferkies[184] und Bornit, seltener von Fahlerz; von gleicher Zusammensetzung, wie das Kupferpecherz, aber erdig, ist das sogen. Ziegelerz. Durch Aufnahme von Sauerstoff, Kohlensäure und Wasser geht R. in Malachit über. R. findet sich besonders bei Siegen in Westfalen, Rheinbreitbach in Rheinpreußen, Chessy bei Lyon, in Ungarn, Cornwall, im Ural, in Chile, Peru.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 184-185.
Lizenz:
Faksimiles:
184 | 185
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika