Rußschreiber

[331] Rußschreiber, ein Registrierapparat, bei dem ein Stift auf einer berußten Platte schreibt, speziell ein von Siemens u. Halske erfundener Registrierapparat für die Erdströme, der durch die Bewegung einet Drahtspule in einem magnetischen Felde Zickzackschrift liefert. Ein nordmagnetischer zylindrischer Eisenkern wird in ein etwas größeres Loch einer südmagnetischen Eisenplatte gesteckt; in dem zylindrischen Zwischenraum zwischen dem Kern und den Wandungen des Loches der Platte befindet sich eine Drahtspule, von einem Blechkreuz getragen, das vermittelst eines Drahtes und einer Spiralfeder an einem Gestell aufgehängt ist. Draht und Spiralfeder sind an ihren Verbindungsstellen[331] mit einem Blechstreifen verbunden, der mit dem einen Ende an einem Ständer festgeschraubt ist, während sein andres Ende eine seine Schreibspitze aus Elfenbein trägt; letztere berührt von seitwärts leise den berußten, durch ein Uhrwerk fortbewegten Papierstreifen und zeichnet auf ihm eine weiße Linie, die Kurven nach unten oder oben beschreibt, je nachdem die Drahtspule von einem Strom im magnetischen Felde nach unten oder nach oben bewegt wird. Vier wagerecht gespannte, an dem Blechkreuz befestigte Drähte dienen zur Zentrierung der Drahtspule im magnetischen Feld und als Stromzuleitungen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 331-332.
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