Sanjo

[554] Sanjo, Sanetomi (Fujiwara no Sanetomi), japan. Staatsmann, geb. 1849 in Kiôtô aus einer der vornehmsten Familie des Hofadels, gest. 11. Febr. 1891, wirkte eifrig für Wiederherstellung der kaiserlichen Macht und mußte deshalb, um der Rache des Bakufu (Schôgunatregierung) zu entgehen, in der Zeit vor der Restauration nach Chôshû fliehen. Seit 1868 im Kampfe zwischen den Anhängern des Kaisers und der Schôgunatpartei war er immer um die Person des Kaisers und gelangte nach Beendigung des Krieges sofort zu den höchsten Ämtern. Zuerst zum Udaijin ernannt, wurde er rasch Sadaijin und war 1871–85 Daijô-Daijin oder höchster Staatsminister. Inzwischen vom Kaiser in den Fürstenstand erhoben, blieb er seit 1885 als Nai-Daijin und Großsiegelbewahrer der vertrauteste Ratgeber des Kaisers und der Vermittler bei allen Rivalitäten zwischen den vorwaltenden Clanen Satsuma und Chôshû.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 554.
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