[659] Sch, sch, deutsche Bezeichnung eines einfachen Reibelauts, s. Lautlehre. Es gibt ein stimmloses (tonloses) und ein stimmhaftes (tönendes) sch; letzteres wird jedoch in Deutschland nur in Fremdwörtern, wie Kourage, Blamage, gehört; in den Aussprachebezeichnungen[659] von »Meyers Konversations-Lexikon« wird dies stimmhafte sch durch sch wiedergegeben. Die Entstehung der Zeichengruppe sch erklärt sich daraus, daß der Laut zum Teil aus s-k, sch entstanden ist, wie in scheiden = althochd. sceidan, gotisch skaidan. Neu entwickelt ist der Laut sch in den Verbindungen st, sp, wie in Stein, spielen (spr. schtain, schpilen); hier ist die schriftliche Darstellung hinter der Lautänderung zurückgeblieben; die Aussprache von Stein u. dgl. mit f, wie sie sich auch bei den Gebildeten in Norddeutschland vielfach, z. B. in Hannover, findet, ist keine Altertümlichkeit des Hochdeutschen, sondern beruht auf niederdeutschem (plattdeutschem) Einfluß, ist also für alle nichtniederdeutschen Gegenden, in die man sie oft zu verpflanzen versucht hat, durchaus zu verwerfen. Im Französischen wird das tonlose sch durch ch, sch durch j, g (vor i, e), im Englischen wird das tonlose sch in der Regel durch sh, im Italienischen durch sc (vor i, e), im Polnischen das tonlose sch durch sz, das tönende durch ż ausgedrückt.