[660] Schabab, im Mittelalter und bei den Minnesingern die Blume der verschmähten Liebe, die das Mädchen dem Werber überreichte, zum Zeichen, daß er abschaben (d.h. schmählich abziehen) könne. Die seit dem 14. Jahrh. häufige Dichterklage »ich bin schabab« bedeutet daher: ich wurde verschmäht. Noch jetzt heißen in Süddeutschland und der Schweiz verschiedene weiße Blumen, deren sich die Blumensprache in diesem Sinne bediente, S., z. B. Nigella sativa, Achillea ptarmica, Euphrasis officinalis, auch Herbstblumen, wie Adonis autumnalis, weil es, wenn sie blühen, mit dem Sommer »schabab geht«.