[706] Schaube, ein weiter, faltiger, vorn durchaus offener Rock, der im 15. Jahrh. aufkam, um den darunter getragenen Scheckenrock (s. Hänslein) sichtbar zu machen. Die zuerst sehr einfache Form der S. war im Laufe der Zeiten mannigfachen Umgestaltungen unterworfen, besonders am Schnitt und Ausputz der sehr weiten Ärmel und des Kragens sowie an der Länge des Rockes.
Anfänglich reichte sie bei dem begüterten Bürgerstand bis auf die Knie (Fig. 1), bei den höchsten Ständen dagegen bis zu den Knöcheln herab (Fig. 2). Ein Besatz von Pelz wurde sehr bald charakteristisch für sie; vgl. auch Tafel »Kostüme II«, Fig. 6 u. 8. Erst allmählich ging sie auch auf die Frauen über, bei denen sie eine schleppenartige Verlängerung erhielt. Als Galakleid wurde die S. auch bei den Vornehmen im 16. Jahrh. kürzer, bekam gepuffte Unterärmel und offene Oberärmel, bei Gelehrten einen halbstehenden Kragen und Koller. Der schaubenartige Überwurf erhielt sich durch das 17. Jahrh., auch dann noch als Amtskleid.