Schiseophōn

[813] Schiseophōn (griech.), von de Place angegebenes Instrument zur Auffindung fehlerhafter Stellen in Metallen, eine Kombination von Mikrophon mit Telephon und einem Perkussionsstift. Letzterer schlägt aus dem Mikrophon heraus auf das Untersuchungsstück und prallt frei zurück. In den Stromkreis des Mikrophons ist eine Batterie eingeschaltet und eine Induktionsspule, die sich aber in einem andern Zimmer befindet und auf dem Nullpunkt eines geteilten Stabes befestigt ist, auf dem entlang eine zweite Spule verschiebbar ist. Im Stromkreis dieser letzten Spule befinden sich zwei Telephone, die an das Ohr des Beobachters gebracht werden. Liegt die Spule dicht neben der erstern und stößt der Perkussionsstift gegen eine fehlerhafte Stelle des Materials, so erleidet der normale Ton eine mit unbewaffnetem Ohr nicht wahrnehmbare Veränderung, die im Mikrophon eine Änderung seines Widerstandes hervorbringt. Dadurch wird das Gleichgewicht der Induktionsspulen unterbrochen, und in den Telephonen wird ein ganz bestimmter Ton hörbar, der in dem Maß schwächer wird, wie sich beide Spulen voneinander entfernen. Das S. zeigt in Schienen, Geschützrohren, Geschossen, Gußstahlblöcken etc. ganz leichte Poren, Risse etc. an, selbst wenn sie 18 cm unter der Oberfläche liegen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 813.
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