[26] Schraffieren (v. ital. sgraffiare, »kratzen«), in den zeichnenden Künsten die Andeutung des Schattens (Weiteres s. Schattierung); im Planzeichnen die Darstellung der Abhänge durch nebeneinander gesetzte Striche (Schraffen); über die Anwendung der Schraffierung in der Gebirgszeichnung (Gebirgsschraffen) s. Landkarten, S. 112. Allgemeiner das Ausfüllen einer begrenzten Figur durch gleichmäßige oder gesetzmäßig ungleichmäßige parallele Linien oder Punkte, wobei sich (durch leichte oder schwere, enge oder weite, einfache oder gekreuzte Schraffierungen) die mannigfachsten Abstufungen erzielen lassen. Zur Herstellung gleichmäßiger Schraffierungen diente früher das Schraffierlineal, jetzt die Schraffiermaschine. In der Heraldik hat das S. eine besondere Bedeutung. Ursprünglich hatte es den Zweck, leere Felder zu beleben oder den Wechsel der Tinkturen (heraldischen Farben) deutlicher hervortreten zu lassen. Später wurde es zur Farbenbezeichnung angewendet (s. Heraldische Farben).