Stockhausen

[50] Stockhausen, Julius, Konzertsänger (Bariton), geb. 22. Juli 1826 in Paris, gest. 22. Sept. 1906 in Frankfurt a. M., Sohn des Harfenspielers Franz S. aus Köln, wurde am Pariser Konservatorium gebildet und erhielt seine höhere Ausbildung als Sänger von Manuel Garcia in London, woselbst er auch 1848 am Italienischen Theater mit Glück debütierte. Später wirkte er als Bühnensänger in Mannheim und an der Opéra Comique in Paris. Seine Haupttriumphe feierte S. aber als Konzertsänger, insbes. als Liedersänger. 1862 übernahm er die Direktion der philharmonischen Konzerte und der Singakademie in Hamburg, folgte 1869 einem Ruf nach Stuttgart, wo er zum Kammersänger und Gesangsinspektor ernannt war, gab jedoch diese Stelle im folgenden Jahre wieder auf, um längere Konzertreisen zu unternehmen. 1873–78 leitete er in Berlin den Sternschen Gesangverein, wirkte dann als Gesanglehrer am Hochschen Konservatorium in Frankfurt a. M., begründete aber 1880 daselbst eine eigne Gesangschule. S. hat eine große Zahl ausgezeichneter Sänger gebildet. Seine »Gesangsmethode« erschien in der Edition Peters (Leipz. 1885). – Sein Bruder Franz, geb. 30. Jan. 1835 in Gebweiler, war 1871–1907 Direktor des Straßburger Konservatoriums.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 50.
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