[60] Stoltze, Friedrich, Frankfurter Dialektdichter, geb. 21. Nov. 1816 in Frankfurt a. M., gest. daselbst 28. März 1891, ward von seinem Vater zum Kaufmannsstand bestimmt, verließ diesen aber nach des Vaters Tode 1833, um sich den schönen Wissenschaften zuzuwenden, und ließ sich nach mehrfachen Reisen als Schriftsteller in seiner Vaterstadt nieder, wo er von 1852 an die im Dialekt geschriebene »Frankfurter Krebbelzeitung« und daneben seit 1860 mit dem Maler Schalck die »Frankfurter Latern« herausgab, die beide 1866 bei der Besetzung Frankfurts durch die Preußen unterdrückt wurden. S. lebte nach 1866 in Stuttgart, dann in der Schweiz. kehrte aber nach erfolgter Amnestie nach Frankfurt zurück, wo er die Redaktion der »Frankfurter Latern« von neuem übernahm. Er veröffentlichte: »Gedichte« (Frankf. 1841); »Skizzen aus der Pfalz« (das. 1849); »Gedichte in hochdeutscher Mundart« (das. 1862, 6. Aufl. 1900); »Gedichte in Frankfurter Mundart« (das. 1865, 25. Aufl. 1902; 2. Bd., 1884, 15. Aufl. 1900); »Novellen und Erzählungen in Frankfurter Mundart« (das. 18801885, 2 Bde.; 7. Aufl. 1900) u. a. Seine »Vermischten Schriften« gab Hörth heraus (mit Biographie, Frankf. 1896; 5. Aufl. 1900). »Gesammelte Werke« erschienen in 5 Bänden Frankfurt 18991902. Vgl. Proelß, Friedrich S. und Frankfurt a. M. (Frankf. 1905).