Strontĭum

[130] Strontĭum Sr, Metall, findet sich in der Natur als schwefelsaurer (Cölestin) und kohlensaurer Strontian (Strontianit), ganz allgemein als Begleiter des Baryts, auch, wenngleich nur spurenweise, in Kalkspat, Aragonit, Kalkstein, Marmor, Kreide, Gips, in Mineralwässern, im Meerwasser und in Pflanzenaschen. Man erhält es durch Zersetzung von geschmolzenem Chlorstrontium durch den galvanischen Strom oder von Strontiumoxyd durch Kalium als schwach gelbliches, dehnbares Metall vom spez. Gew. 2,54, Atomgew. 87,6; es schmilzt bei mäßiger Rotglut, zersetzt Wasser bei gewöhnlicher Temperatur, oxydiert sich an feuchter Luft sehr leicht und verbrennt beim Erhitzen mit glänzendem Lichte zu Oxyd. Es ist zweiwertig und bildet mit Sauerstoff Strontiumoxyd (Strontian) SrO, das zu den alkalischen Erden gerechnet wird, und Strontiumsuperoxyd SrO2. Seine Verbindungen gleichen denen des Baryums. Strontianit wurde 1790 durch Crawfurd und Cruikshank vom Witherit unterschieden; Klaproth wies 1793 die Strontianerde nach, und das Metall stellte Davy 1808 dar.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 130.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: