Crawfurd

[336] Crawfurd (spr. kraoförd), John, engl. Orientalist und Ethnolog, geb. 3. Aug. 1783 auf der schottischen Insel Islay, gest. 11. Mai 1868 in London, trat 1803 als Militärarzt in den Dienst der Ostindischen Kompagnie. Nachdem er 1811 an der Expedition zur Eroberung Javas teilgenommen, erhielt er wegen seiner bei einem Aufenthalt auf der Insel Pinang erworbenen Kenntnis des Malaiischen einen Gesandtschaftsposten am Hof eines der eingebornen Fürsten von Java. Von hier 1817 nach England zurückgekehrt, gab er außer den »Researches in India« (Lond. 1817, 2 Bde.) seine »History of the Indian Archipelago« (das. 1820, 3 Bde.), ein Werk von großem und dauerndem wissenschaftlichen Wert, heraus. 1821 begab er sich von neuem nach Indien, wo ihn Hastings mit einer Mission an die Höfe von Siam und Kotschinchina betraute. Von 1823–26 war er Gouverneur von Singapur, dann Geschäftsträger in Pegu und nach dem Friedensschluß eine Zeitlang Gesandter am Hofe von Birma, kehrte aber bereits 1827 nach England zurück, wo er sich bis zu seinem Tode der Verarbeitung des gesammelten Stoffes widmete. Ihre Ergebnisse sind außer zahlreichen populären Artikeln für Zeitschriften das »Journal of an embassy to the courts of Siam and Cochin China« (Lond. 1828), »Journal of an embassy to the court of Ava« (1829) und die bedeutenden Werke: »Grammar and dictionary to the Malay language« (1851, 2 Bde.) und »Descriptive dictionary of the Indian islands and adjacent countries« (1856).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 336.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: