[415] Teppichbeet (Blumenteppich, Schmuckbeet), ein Blumenbeet, an dem die bildartige Gesamtwirkung das Wesentliche ist. Die Einzelpflanze kommt nicht mehr zur Geltung, sondern ist nur das Steinchen im Mosaikbilde, wirkt nur noch als Farbfleck. Ihre Berechtigung haben Teppichbeete nur als Schmuck im direkten Anschluß an Gebäude oder Monumente, deren Ornamentik die Form der Teppichbeete bestimmt. Auch die pflanzlichen Lebensformen geben stilisiert recht schöne Motive. Die Zeichnung soll möglichst einfach und immer nach den Gesetzen der Ornamentik entwickelt sein. Plastisch gearbeitete, 1 m und höher über dem Boden erhabene Teppichbeete verfehlen den Zweck, da ihre Wirkung als Teppichmuster verloren geht. Teppichbeete müssen immer von Rasen eingefaßt sein, zur Verwendung kommen Pflanzen von zwergigem, gedrungenem Wuchs und einer den Sommer über ausdauernden Farbenwirkung, was selten von Blüten (Lobelien), meist von farbigem Laub geleistet wird. Der massenhafte Bedarf von Pflanzen und die peinliche Korrektheit in der Erhaltung der Zeichnung während des ganzen Sommers machen Teppichbeete sehr kostspielig. Vgl. Levy, Musteralbum der modernen Teppichgärtnerei (7. Aufl. von Berthold, Leipz. 1900); C. Hampel, Gartenbeete und Gruppen (Berl 1901); W. Hampel, Die moderne Teppichgärtnerei (7. Aufl., das. 1907).