Ternieren

[422] Ternieren (franz.), den Farbenton gefärbter Gewebe durch chemische Einwirkung eines Stoffes verändern (Ternierfarben, Verwandlungsfarben). Kreuzt man z. B. auf einem Gewebe gekrappte avivierte Streifen mit rostgelben Streifen von Eisenoxyd, so hat man an den Kreuzungsstellen die Farbe, die durch Übereinanderlagerung von Rostgelb und Rot entsteht. Druckt man nun Oxalsäure auf und dämpft, so verschwindet das Rostgelb überall, wo es von der Säure getroffen wird, und an den Kreuzungsstellen entsteht Violett, indem die Oxalsäure die Tonerde des roten Krapplacks fortnimmt und die Bildung von violettem Eisenlack veranlaßt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 422.
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