Thallīn

[451] Thallīn (Tetrahydroparachinanisol) C10H13NO oder C9H10N(OCH3) wird dargestellt durch Erhitzen von Paraamidoanisol mit Glyzerin und konzentrierter Schwefelsäure, Abtreiben des gebildeten Parachinanisols und Behandlung desselben mit Zinn und Salzsäure. Es bildet eine farblose Flüssigkeit, riecht kumarinartig, erstarrt beim Abkühlen und färbt Lösungen von Eisenchlorid smaragdgrün (daher der Name). Schwefelsaures T., ein gelblichweißes kristallinisches Pulver, das in Wasser löslich ist, kumarmartig riecht und bitterlich gewürzig schmeckt, wird als antipyretisches Mittel und zu Einspritzungen bei Gonorrhöe benutzt. Auch das weinsaure Salz findet Anwendung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 451.
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