[463] Thekla, die heilige, nach der Legende eine vornehme Jungfrau aus Ikonion, die, vom Apostel Paulus zum Christentum bekehrt, ihm nach Antiochia folgte. Infolge des Gelübdes eines ehelosen Lebens wurde sie von ihrer Familie und ihrem Bräutigam verstoßen und endlich als Christin denunziert. Von den wilden Tieren und vom Flammentode wurde sie durch ein Wunder errettet. Nach Paulus' Tode lebte sie bis ins hohe Alter in einer Höhle bei Seleukia. Fest: 23. September; Attribute: Löwe, wilde Tiere, Scheiterhaufen. T. ist die Heldin eines christlichen Romans aus dem 2. Jahrh., betitelt: »Die Akten des Paulus und der T.« (hrsg. von Lipsius in »Acta apostolorum apocrypha«; deutsch in Henneckes Neutestamentlichen Apokryphen, Tübing. 1904), eines Teiles der Paulusakten (s. d.). Paul Heyse hat die Legende poetisch nachgebildet. Vgl. Schlau, Die Akten des Paulus und der T. und die ältere Theklalegende (Leipz. 1877); Lipsius, Die apokryphen Apostelgeschichten, Bd. 2, 1. Hälfte (Braunschw. 1887); C. Schmidt, Acta Pauli (Leipz. 1904, kleine Ausg. 1905); Holzhey, Die T.-Akten (Münch. 1905).