Thuja

[509] Thuja L. (Lebensbaum), Gattung der Kupressineen, Bäume von in der Regel mehr oder weniger pyramidenförmigem Wuchs, mit blattartig flachen letzten Verästelungen, vierreihig dachziegeligen, schuppenförmigen, nur an der Spitze freien Blättern, monözischen Blüten auf verschiedenen Ästen und kleinen, im zweiten Jahre reisenden Zapfen. Vier Arten in Asien und Nordamerika, T. occidentalis L. (abendländischer Lebensbaum), ein 20 m hoher Baum von pyramidenförmigem Wuchs mit abstehenden bis horizontalen Ästen, in horizontaler Ebene dicht und fiederartig zweizeilig verzweigten jüngern Zweigen, kurzen, fast stachelig gespitzten Blättern, von denen die auf den flachen Seiten der Zweige stehenden eine rundliche, stark riechende Drüse auf dem Rücken besitzen, und länglichen, überhängenden, braunen Beerenzapfen, wächst in Nordamerika von Kanada bis Virginia und wird seit dem 16. Jahrh. bei uns kultiviert. In den Gärten benutzt man mehrere Varietäten als Ziergehölze, auch ist der Baum an vielen Orten beliebte Gräberpflanze. Das Holz dient zu Wasserbauten und seinen Tischlerarbeiten (s. Tafel »Nutzhölzer II«, Fig. 9); die Blätter und das daraus bereitete ätherische Öl (Lebensbaumöl, Thujaöl, Ausbeute 0,4–0,65 Proz., das aus Pinen, zwei Ketonen Fenchon und Thujon etc. besteht) werden arzneilich als auflösendes, schweiß- und harnteibendes Mittel benutzt (daher der Name »Lebensbaum«, den zuerst Dodoens brauchte). T. plicata Don. mit breitern, lebhaft und glänzend grünen Zweigen, im westlichen Nordamerika, wird ebenfalls in mehreren Varietäten kultiviert (sehr beliebt T. plicata Warreana). T. (Biota) orientalis L (morgenländischer, orientalischer Lebensbaum, s. Tafel »Koniferen I«, Fig. 1), ein 6 m hoher, pyramidenförmiger Baum mit in senkrechter Ebene fiederig verzweigten Ästchen, einer Mittelfurche auf dem Rücken der Blätter und fleischigen, hellgrünen, bläulich bereisten, später fast der ganzen Länge nach sich öffnenden Beerenzapfen, wächst in China und Japan, auch in Mittelasien und Gilan und wird wie die vorige in mehreren Abarten bei uns kultiviert, ist aber viel empfindlicher. Retinospora juniperoides ist eine aus Sämlingen durch Ableger gewonnene Form mit nadelförmig abstehenden Blättern. T. articulata, s. Callitris.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 509.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika