Tortōna

[630] Tortōna, Kreishauptstadt in der ital. Provinz Alessandria, 120 m ü. M., am rechten Ufer der Scrivia, Knotenpunkt der Eisenbahnen Mailand-Novi-Genua, Alessandria-Piacenza und T.-Castelnuovo-Scrivia, mit Dampfstraßenbahnen nach Sale und Monleale, Bischofssitz, hat altrömische Reste, eine Kirche S. Maria Canali des 9. Jahrh., umgebaut im 13., eine Abtei (Santa Maria di Rivalta) mit Kirche und Kreuzgang des 13.–14., Fresken des 16., Kirchen und Klöster des 13.–15. Jahrh., eine Kathedrale (1584), ein Theater, ein Altertümermuseum, Gymnasium, Seminar, Technische Schule, Seidengewinnung, Steinbrüche, Ziegel- und Kalkbrennerei, Weinsteinfabrikation und (1901) 7889 (als Gemeinde 17,452) Einw. – T., das antike Dertona, im zispadanischen Gallien, erhielt eine römische Kolonie. In den Kämpfen Friedrichs I. gegen die Lombarden spielte die Stadt eine bedeutende Rolle und wurde 1155 vom Kaiser zerstört, aber von den Mailändern wieder erbaut. Später gehörte sie zum Herzogtum Mailand und kam durch den Wiener Frieden von 1738 an das Königreich Sardinien. Vgl. Costa, Cronica di T. (Tur. 1814).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 630.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika