Trias

[698] Trias (griech.), im allgemeinen die »Dreiheit«, jede Zusammenstellung von drei irgendwie zusammengehörigen Dingen (s. Trinität). In der Zeit des Deutschen Bundes verstand man unter T. die Dreiteilung Deutschlands in Österreich, Preußen und das »eigentliche Deutschland«, die »rein deutschen« Mittel- und Kleinstaaten, deren engere politische Vereinigung als Gegengewicht gegen die Großmächte im Bund angestrebt wurde. Besonders Bayern förderte die sogen. Triasidee, weil es auf eine Stärkung seiner Macht als größter der kleinern Staaten hoffte; das Vierkönigsbündnis von 1850 schien eine solche Entwickelung anzubahnen. Die Ereignisse von 1866 und 1870 bis 1871 begruben jedoch solche Pläne für immer. Vgl. Deutschland, Geschichte, S. 823. – Trias harmonica (lat.), in der Musik soviel wie konsonierender Dreiklang (Dur- oder Mollakkord); T. superflua, übermäßiger Dreiklang; T. deficiens. verminderter Dreiklang. – T. auch soviel wie Triasformation (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 698.
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