Tunĭka

[799] Tunĭka (lat.), bei den Römern ein auf dem bloßen Leibe getragenes, bis unter die Knie hinabreichendes hemdartiges Kleidungsstück aus weißer Wolle, ärmellos, namentlich bei den Frauen, oder mit Ärmeln bis zur Hand (tunica manicata), das Hauskleid für Männer und Frauen, bei gewöhnlichen Leuten das einzige Gewand. Männer gürteten sie so, daß sie nur bis an die Kniee reichte und nicht unter der Toga hervorhing. Frauen trugen darüber die lange Stola (s. d.), auch Männer zwei übereinander. Die T. der Senatoren hatte in der Mitte einen breiten vertikalen Purpurstreifen (t. laticlavia), die der Ritter einen schmalen (t. angusticlavia). Die mit Palmen in Gold gestickte purpurne T. (t. palmata) gehörte zur Triumphaltracht. In der katholischen Kirche früher soviel wie Alba (s. d.), seit dem 13. Jahrh. das Obergewand des Subdiakons, von gleicher Form wie die Dalmatika (s. d.) und gleichem Stoff und gleicher Farbe wie das Meßgewand (s. Kasel).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 799.
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