Ulloa

[880] Ulloa (spr. uljōa), Antonio de, span. General, geb. 12. Jan. 1716 in Sevilla, gest. 5. Juli 1795 in Cadiz, widmete sich dem Seedienst, wurde 1733 Kapitän, begleitete 1734 die zur Gradmessung am Äquator entsandten Mitglieder der Pariser Akademie nach Peru, durchforschte dann bis 1744 die spanischen Besitzungen in Südamerika und setzte die von den Briten bedrohten Küsten in Verteidigungszustand. Er beförderte in seinem Vaterlande den Aufschwung der königlichen Wollmanufakturen, vollendete die großen Hafenbassins von Cartagena und Ferrol und belebte die Quecksilberminen von Almaden und von Huancavelica in Peru. Bald darauf erhielt er den Oberbefehl über die Flotte in dem westindischen Meer, nahm 1762 Louisiana in Besitz, kehrte aber schon 1767 nach Spanien zurück, wo er zum Generaldirektor der spanischen Marine ernannt wurde. 1780 in den Ruhestand versetzt, blieb er Direktor der Artillerie- und Marineschule in Cadiz. Er schrieb: »Relacion historica del viage á la America meridional« (Madr. 1748); »Noticias americanas sobre la America meridional y la septentrional-oriental« (das. 1772; deutsch, Leipz. 1781, 2 Bde.); »Noticias secretas de America« (Lond. 1826).[880]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 880-881.
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