Vallou-Chalys

[1000] Vallou-Chalys (spr. walóng-schalī), Clotilde de, geb. 1405 in Vallon (Ardèche), gest. 1495 in Vesseaux, heiratete 1421 einen Herrn v. Surville, wurde lange für die Verfasserin einer in Paris 1803 von Vanderbourg herausgegebenen Sammlung graziöser Gedichte, meist lyrischen Inhalts (deutsch von Gaudy, 1837), gehalten; aber Anachronismen in Form und Inhalt beweisen, daß die Gedichte von Jos. Etienne de Surville herrühren, der 1798 wegen royalistischer Umtriebe erschossen wurde und sich durch jene Mystifikation für die Verschmähung seiner Poesien am Publikum hatte rächen wollen. Auch Nodier mißbrauchte den Namen der SurvillePoésies inédites de C. de Surville«, 1826). Vgl. König, Étude sur l'authenticité des poésies de Clotilde de Surville (Halle 1875); Vaschalde, Bibliographie survillienne (Par. 1876).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 1000.
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