Wasserkalb

[412] Wasserkalb (Gordius L.), Fadenwürmergattung aus der Familie der Saitenwürmer, gekennzeichnet durch den gegabelten Schwanz des Männchens. Die Geschlechtsöffnung liegt an der Teilungsstelle, beim Weibchen an der Schwanzspitze. Die zahlreichen Arten finden sich in allen Erdteilen, leben erwachsen frei im süßen Wasser und legen die Eier in Schnüren ab. Die Jungen bohren sich mit ihren Hakenkränzen in Insektenlarven ein, kapseln sich ein und verharren in diesem Zustand, bis der Wirt von Schwimmkäfern, Libellenlarven etc. gefressen wird. In der Leibeshöhle der letztern entwickeln sie sich weiter, wandern aus und werden im Wasser geschlechtsreif, sind aber dann in allen Organen, die nicht bei der Fortpflanzung eine Rolle spielen, mehr oder weniger rückgebildet. G. Villoti oder aquaticus L., in ganz Europa, wird fast 1 m lang und 0,5–1 mm dick; sie liegen häufig zu (»gordischen«, daher der Name Gordius) Knoten zusammengewickelt auf dem Grunde von Bächen und Teichen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 412.
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