Winterthur

[679] Winterthur, Bezirkshauptstadt im schweizer. Kanton Zürich, an der Eulach, 447 m ü. M., Knotenpunkt der Bahnlinien nach Koblenz, Schaffhausen, Konstanz, Romanshorn, St. Gallen, dem Tößtal und nach Zürich, hat eine reformierte und eine kath. Kirche, ein schönes Stadthaus in griechischem Stil (von Semper), ein Gymnasium, eine Industrieschule und ein kantonales Technikum mit dem Gewerbemuseum, eine Bürgerbibliothek (20,000 Bände), eine naturhistorische[679] und Gemäldesammlung, Banken und (1900) 22,462 meist reformierte Einwohner. W. ist berühmt durch die Weltfirmen Gebrüder Sulzer (Maschinenfabrik), die schweizerische Lokomotivfabrik, die zahlreichen Etablissements für Gießerei, Baumwoll- und Seidenindustrie, chemische Produkte; daneben hat es lithographische Anstalten, Töpferei, Brauereien und bedeutenden Handel nach dem Auslande. – Der Ort begann als keltisch-römisches Vitudurum, da, wo heute Ober-W. liegt. Als Besitzung des Grafen von Kyburg kam dann W. an Rudolf von Habsburg, der ihm 1264 Stadtrecht verlieh, und wurde 1467 von Österreich an Zürich verkauft. Vgl. Troll, Geschichte der Stadt W. (Winterthur 1840–50, 8 Tle.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 679-680.
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