[955] Zirknitz (slowen. Cerknica), Marktflecken in Krain, Bezirksh. Loitsch, am Zirknitzbach gelegen, Sitz eines Bezirksgerichts, mit gotischer Dechanteikirche, Brettsägen, Holzhandel und (1900) 1530 (als Gemeinde 5304) slowen. Einwohnern. 2 km südlich von Z. liegt 550 m ü. M. der merkwürdige Zirknitzer See. Derselbe nimmt den Grund eines nordöstlich vom Stiwinza (1115 m), südwestlich vom Javornik (1270 m) und südlich von den Ausläufern des Schneeberges (1796 m) eingeschlossenen Talkessels von etwa 80 qkm Fläche ein und hat einen vom Wasserstand abhängigen Flächenraum von 2156 qkm und eine mittlere Tiefe von 6 m. Zahlreiche Höhlen und Spalten des Kalkbodens bilden natürliche Abzugskanäle (Sauglöcher), die das Wasser des Sees sowie der dem Tal zufließenden Bäche (Seebach, Zirknitzbach u. a.) bei anhaltend trockener Witterung aufnehmen. Wenn nach starken Niederschlägen die Sauglöcher das ganze Wasser nicht aufzunehmen vermögen, steigt der See bis 1,3 m über den gewöhnlichen Stand und überschwemmt weithin die Ufer. Der See findet dann durch unterirdische Höhlen einen Abfluß zur Unz bei Planina. Da der wechselnde Wasserstand bloß von der Witterung abhängig ist, so findet irgendwelche Regelmäßigkeit dabei nicht statt, wie z. B. 170714 der See nur einmal abfloß, dagegen 183435 über ein Jahr und zuletzt 1893 den ganzen Sommer über trocken lag. Der See ist reich an Fischen, auch dient er vielen Wasservögeln und, wenn er ausgetrocknet ist, auch Wachteln und Hafen zum Aufenthalt. Nach dem Zurücktreten des [955] Sees wird das schnell emporwachsende Gras und die Binsen eingeheimst. Dies gab zu den Berichten älterer Schriftsteller Veranlassung, daß man je nach der Jahreszeit im See fische, ernte und jage. Der See ist die Lugea Palus (oder Lacus Lugeus) der Römer und ob seines merkwürdigen Verschwindens ein Gegenstand von Sagen und Fabeln.