Zwangsvorstellungen

[1034] Zwangsvorstellungen, plötzlich und unmotiviert auftretende, den normalen Gedankengang durchkreuzende Vorstellungen, deren sich der Kranke vollkommen bewußt ist, deren Natur er durchschaut, die er aber gleichwohl nicht verbannen kann. Z. finden sich hauptsächlich bei nervösen, besonders bei konstitutionell nervösen Menschen, die meist bis an ihr Lebensende gesund, oft sogar hervorragend begabt sind. Durch die Z. wird ihr Nerven-, speziell ihr Gemütsleben wesentlich beeinflußt, nicht aber ihr Verstand. Vgl. Friedmann, Über die Abgrenzung und die Grundlagen der Z. (Berl. 1907).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 1034.
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