Vorwort zur zweiten Auflage.

[6] Der hier in zweiter Auflage wieder herausgegebene erste Band meiner 1903 erschienenen Brahms-Biographie unterscheidet sich in einigen Punkten von seiner früheren Fassung. Neben Verbesserungen und Berichtigungen bringt er Zusätze und Ergänzungen. Sein Text ist um mehr als einen Druckbogen verringert, dafür aber die Behelfe beinahe um ebensoviel vermehrt worden. In dem sorgfältig durchgesehenen Register wird auf die Brahmsschen Werke hingewiesen, soweit sie im Buche zur Besprechung kommen. Ein von vielen mit Recht vermißtes, nach den Kapiteln geführtes Inhaltsverzeichnis erleichtert die Orientierung. Das Buch kann nunmehr auch als Nachschlagewerk mit Bequemlichkeit benutzt werden. Eine ähnliche Rücksicht auf das lesende Publikum veranlaßte den Verlag, den Band in zwei Halbbände zu teilen. Ebenso soll es mit den noch folgenden Bänden gehalten werden, von denen der zweite in seiner ersten Hälfte neu vorliegt und zwar genau in demselben Format und Satz wie der frühere Band. Die Abnehmer des zweiten Bandes werden über das unhandliche Volumen des Werkes nicht mehr zu klagen haben.

Andere Ausstellungen und Beschwerden, die mehr den Verfasser als sein Buch treffen, konnten nicht berücksichtigt werden. Polemik läßt sich selbst bei der objektiven Darstellung eines durch Jahrhunderte von der Gegenwart getrennten historischen Vorganges schwer vermeiden. Denn nicht die Zeiten, sondern der Geist der Zeiten, der ja gewöhnlich »der Herren eigner Geist ist, in dem die Zeiten sich bespiegeln«, fordert zu Widerspruch und Abwehr heraus. Hier nun gar, wo es sich um vielbestrittene künstlerische Erscheinungen handelt, die wir miterlebt haben und noch nacherleben, geht es ohne Reibungen nicht ab, und es wäre nur zu wünschen, daß der Kampf von beiden Seiten immer mit ehrlichen Mitteln und ohne persönliche Ranküne geführt würde. Die Subjektivität tritt hier nicht allein in ihr volles Recht, sie wird geradezu gefordert, wenn sie Zeugnis für den wahren Verhalt der Sache ablegen muß, und für die als gut erkannte Sache einstehen will.

[6] Wir wissen, daß wir subjektiv sind; aber wir sind es, weil wir nicht anders können. Mag sein, daß viele Schwächen dieses vom deutschen Publikum so freundlich aufgenommenen Buches in der persönlichen Befangenheit, in den unverhohlenen Sym- und Antipathien des Verfassers ihren Grund haben. Aber die Schwächen, welche noch deutlicher ans Licht zu ziehen er seinen Gegnern getrost überläßt, sind nicht von unbestreitbaren Vorzügen zu trennen, an denen nachsichtige Freunde sich mit ihm erfreuen.

Ohne Anmaßung und selbstgefällige Eitelkeit rede ich von Vorzügen meines Werkes und brauche sie nicht näher zu erörtern. Denn sie waren und sind allgemeines, wenn auch nicht allgemein bekanntes Gut, das der große Künstler, dessen Name den Titel ziert, aus der Überfülle seines Reichtums dem zufällig Begegnenden in den Weg gestreut hat.


Wien, im Oktober 1907.

Max Kalbeck.


[7] Bei seiner biographischen Arbeit ist der Verfasser unterstützt und gefördert worden von:


Herrn Julius Allgeyer in München †.

Fräulein Julie v. Asten in Berlin.

Herrn Edmund Astor (Rieter-Biedermann) in Leipzig.

Frau Justine Bagge in Basel †.

Herrn Professor Karl Bargheer in Hamburg. †.

Herrn Professor Richard Barth in Hamburg.

Herrn Alwin v. Beckerath in Krefeld.

Frau Laura v. Beckerath in Rüdesheim a. Rh.

Fräulein Else Billroth in Wien.

Herrn Professor Ferdinand Bischoff in Graz.

Frau Marie Böie in Altona.

Herrn Ludwig Bösendorfer in Wien.

Frau Karoline Brahms in Pinneberg †.

Herrn Justizrat Brand in Herford.

Frau Rosa Bromeisel-Girzick in Wien.

Herrn C. Brückwald in Leipzig.

Herrn Professor Ignaz Brüll in Wien †.

Frau Marie v. Bülow in Berlin.

Herrn Hofrat Professor Dr. Rudolf Chrobak in Wien. †

Fräulein Johanna und Martha Cossel in Hamburg.

Herrn Musikverleger Alwin Cranz in Brüssel.

Herrn Geheimrat Dr. Hermann Deiters in Koblenz †.

Frau Ilona Derenburg-Eibenschütz in London.

Frau Friederike Dessoff in Frankfurt a.M. †,

Herrn Regierungspräsidenten G. v. Diest in Merseburg.

Herrn Musikdirektor Albert Dietrich in Berlin †.

Herrn Ernst v. Dohnányi in Berlin.

Frau Ottilie Ebner-Hauer in Budapest.

Herrn Professor Julius Epstein in Wien.

Frau Susanne Eschmann in Winterthur.

Herrn Artur Fader in Wien †.

Frau Berta Faber in Wien†.

Herrn Dr. Richard Fellinger in Wien †.

Frau Maria Fellinger in Berlin.

Herrn Dr. Georg Fischer in Hannover.

Frau Kornelie Frank in Berchtesgaden.

Frau Henriette Fritsch-Estrangin in Marseille.

Herrn Professor Dr. Josef Gänsbacher in Wien†.

Fräulein Laura Garbe in Hamburg†.

Herrn Musikdirektor Wilhelm Gericke in Wien.

Herrn Professor J.P. Gotthard in Wien.

Frau Henriette Gouvy-Böcking in Oberhomburg.

[8] Herrn Professor Hermann Grädener in Wien.

Fräulein Johanna Grassl v. Rechten in Wien.

Herrn Dr. Heinrich Groeber in Wien.

Frau Marie Grün in Wien.

Herrn Philip Hale in Boston.

Herrn Hofrat Professor Dr. Eduard Hanslick in Wien †.

Herrn Geheimrat Dr. Oskar v. Hase in Leipzig †.

Fräulein Helene Hauptmann in Leipzig.

Herrn Hofrat Dr. Felix Hecht in Mannheim.

Herrn Musikdirektor Dr. Friedrich Hegar in Zürich.

Frau Baronin Helene von Heldburg in Meiningen.

Herrn Hellmann in Hamburg.

Herrn Georg Henschet in London.

Herrn Professor Richard Heuberger in Wien.

Herrn Dr. Paul Heyse in München.

Herrn Henry Hinrichsen (C.F. Peters) in Leipzig.

Frau Professor Dr. Lili His in Berlin.

Herrn J.E. Hock in Prag.

Frau Hedwig v. Holstein in Leipzig †.

Herrn Dr. Erich von Hornbostel in Wien †.

Herrn Musikdirektor Fr. Gustav Jansen in Hannover †.

Herrn Otto Jacobi in Braunschweig.

Frau Marie Janssen in Kiel.

Herrn Musikdirektor Gustav Jenner in Marburg i. H.

Herrn Professor Dr. Josef Joachim in Berlin †.

Herrn Moriz v. Kaiserfeld in Graz †.

Herrn Ludwig Karpath in Wien.

Frau Hedwig Kiesekamp in Münster i. W.

Herrn Musikdirektor Theodor Kirchner in Hamburg †

Herrn Professor Max Klinger in Leipzig.

Herrn Professor Iwan Knorr in Frankfurt a.M.

Herrn Professor Hans Koessler in Budapest.

Herrn Professor Emil Krause in Hamburg.

Herrn Dr. Karl Kupelwieser in Wien.

Herrn Dr. Adalbert Kupferschmied in Meran †.

Herrn Landsgerichtsrat Emil Landau in Saarbrücken.

Frau Louise Langhans, Japha in Wiesbaden.

Fräulein Mathilde v. Leinburg in Füssen.

Herrn Generalmusikdirektor Hermann Levi in München †.

Herrn Musikverleger Robert Lienau in Berlin.

Herrn Dr. Julius Magg in Wien.

Herrn Professor Dr. Eusebius Mandyczewski in Wien.

Seiner königl. Hoheit Herzog Georg v. Sachsen-Meiningen.

Herrn Robert Meisner in Hamburg.

[9] Herrn Dr. Viktor von Miller zu Aichholz in Wien †.

Herrn Professor Andreas Moser in Berlin.

Frau Dr. Nadler, Caflisch in Winterthur.

Herrn Dr. Karl Nawratil in Wien.

Herrn Oscar Nedbal in Wien.

Herrn Otterer in Hamburg †.

Herrn Direktor Dr. Richard v. Perger in Wien †.

Fräulein Toni Petersen in Hamburg†.

Herrn Musikdirektor Ernst Radecke in Winterthur.

Fräulein Helene Raff in München.

Herrn Professor Dr. Karl Reinecke in Leipzig †.

Fräulein Henriette Reinthaler in Elberfeld.

Seiner Durchlaucht Fürst Heinrich XXIV. v. Reuß †.

Frau Dora Reitzes in Wien.

Herrn Musikdirektor Julius Röntgen in Amsterdam.

Herrn Konzertmeister Otto Roth in Boston.

Frau Mathilde Schlüter in Hamburg.

Frau Cornelia Schmitt-Csányi in Dresden †.

Herrn Fritz Schnack in Pinneberg.

Herrn Dr. Viktor Schnitzler in Köln.

Herrn Professor Dr. Bernhard Scholz in Frankfurt a.M. †

Frau Louise Scholz in Frankfurt a.M. †.

Herrn A. Schultz in Lübeck.

Herrn Ferdinand Schumann in Cottbus.

Frau Klara Simrock in Berlin.

Herrn Hans Simrock in Berlin. †.

Herrn Anton Sistermans in Wiesbaden.

Herrn Musikdirektor Julius Spengel in Hamburg.

Herrn Edward Speyer in Ridgehurst (England).

Herrn Generalmusikdirektor Fritz Steinbach in Köln.

Herrn Geheimrat Steinmetz in Marburg i. H.

Frau Adele Johann Strauß in Wien.

Herrn Julius Thias in Hamburg.

Frau Cölestine Truxa in Wien.

Baroninnen Helene und Risa Vesque v. Püttlingen in Wien.

Frau Ellen Vetter-Brodbeck in Bern.

Herrn Professor Dr. Ferdinand Vetter in Bern.

Herrn Musikdirektor Alfred Volkland in Basel †.

Herrn Geheimrat Professor Dr. Adolf Wach in Leipzig.

Herrn Max Weiszflog in Hamburg.

Herrn Geheimrat Dr. Gustav Wendt in Karlsruhe †.

Herrn Dr. Josef Viktor Widmann in Bern†.

Herrn Musikdirektor Dr. Franz Wüllner in Köln †.

Herrn Dr. Ludwig Wüllner in Berlin.

Quelle:
Kalbeck, Max: Johannes Brahms. Band 1, 4. Auflage, Berlin: Deutsche Brahms-Gesellschaft, 1921.
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