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[45] Original: im Mozarteum


An Karl Mozart in Mailand


Wien, den 26 ....... 1808.


Lieber Karl!


Um nichts zu vergeßen, will ich gleich bey Deinen Fragen anfangen und sie beantworten.

Die Opern Deines Vaters sind außer Don Giovanni noch nicht bey Breitkopf heraus; folglich auch nicht zu haben. Dänische Handschuhe sind nie hier zu haben geweßen, und ich wollte mir selbst durch dem Kourier, den Nißen dahin [nach Kopenhagen] schickt, welche kommen laßen; allein die garstigen Engländer haben sie alle aufgekauft und mitgenohmen. Also ist nichts! Wegen dem Schal hoffe ich nicht, daß der Huth so theuer ist, daß ich ihn nur damit bezahlen kann, denn diese sind sehr theuer hier und doch nicht schön. Den Tod des großen B. [?] wußten wir und nahmen großen Anteil daran. Was den bewußten Herrn [Jakob Haibel] betrifft, so kann ich Dir sagen, daß er in Ungarn mit Deiner Tante Sophie verheirathet ist und eine Anstellung hat, mit der er ganz gut lebt. Mehr Dir zu schreiben, ist mir zu weitläufig. Vielleicht einmahl mündlich das mehrere. Hast Du den Auftrag Nißens an Natorp ausgerichtet?


So danckt Dir Deine

Mutter.

Quelle:
Mozart, Constanze: Briefe, Aufzeichnungen, Dokumente 1782 bis 1842. Dresden 1922, S. 45-46.
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