[196] Es giebt noch andere Fälle wo man den längern Vorschlag braucht, die aber alle unter die Spielart der punctierten Noten gehören. Z.E. im 64 und 68 Tacte sind oft zwo Noten auf einem Tone an einander gebunden, deren die vordere einen Punct nach sich hat. In solchem Falle wird der Vorschlag die ganze Zeit ausgehalten, welche die Note sammt dem Puncte beträgt. Z.E.
So schreibt mans.
[196] Und so wird es gespielt.
Eben auf diese Art hält man im folgenden Beyspiele den Vorschlag durch das ganze erste Viertheil aus, und beym zweyten Viertheile nimmt man erst die Hauptnote und spielt die übrigen gleich daran fort. Dieß läßt sich aber bey halben Noten nicht allemal thun, wie wir bey den kurzen Vorschlägen sehen werden.
So wird es geschrieben.
So wird es gespielet.
Und manchmal steht eine Sospir oder oft gar eine Pause da, wo man doch noch die Note hören sollte. Wenn es nun der Componist dabey versehen hat; so muß der Violinist gleichwol gescheider seyn, und den Vorschlag so lang aushalten als die folgende Note gilt, bey der Pause aber erst in den Ton der Note einfallen. Z.E.
So soll man es schreiben, und auch so spielen.[197]
Es gehöret aber entweder die Einsicht in die Composition oder eine gesunde Beurtheilungskraft dazu; und diese meine Lehre verstehet sich hauptsächlich, wenn man allein spielet: denn in Stücken von mehr Stimmen könnte es der Componiste wegen der Fortschreitung der Unterstimme oder Mittelstimme eigentlich also verlangen. Z.E.
Buchempfehlung
Die ersten beiden literarischen Veröffentlichungen Stifters sind noch voll romantischen Nachklanges. Im »Condor« will die Wienerin Cornelia zwei englischen Wissenschaftlern beweisen wozu Frauen fähig sind, indem sie sie auf einer Fahrt mit dem Ballon »Condor« begleitet - bedauerlicherweise wird sie dabei ohnmächtig. Über das »Haidedorf« schreibt Stifter in einem Brief an seinen Bruder: »Es war meine Mutter und mein Vater, die mir bei der Dichtung dieses Werkes vorschwebten, und alle Liebe, welche nur so treuherzig auf dem Lande, und unter armen Menschen zu finden ist..., alle diese Liebe liegt in der kleinen Erzählung.«
48 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Im nach dem Wiener Kongress neugeordneten Europa entsteht seit 1815 große Literatur der Sehnsucht und der Melancholie. Die Schattenseiten der menschlichen Seele, Leidenschaft und die Hinwendung zum Religiösen sind die Themen der Spätromantik. Michael Holzinger hat elf große Erzählungen dieser Zeit zu diesem Leseband zusammengefasst.
430 Seiten, 19.80 Euro