33. Mozarteum. Nachschrift.

[25] Mailand 23. Aug. 1771.

Allerliebste Schwester!

Wir haben auf der Reise viele Hitz ausgestanden, und der Staub hat uns beständig impertinent seckirt, daß wir gewiß[25] ersticket und verschmachtet wären, wenn wir nicht gescheiter gewesen wären. Hier hat es ein ganzes Monath durch (sagen die Mayländer) nicht gerenget, heunt hat es angefangen ein wenig zu tröpfeln, jetzt aber scheunt wieder die Sonne und es ist wieder sehr warm. Was Du mir versprochen hast (Du weist schon was – – – o Du Lieb Du!) halte gewiß, ich bitte Dich. Ich werde Dir gewiß verbunden sein. Jetzt blas ich just vor Hitz! Nun reiß ich das Leibel auf. Addio, lebe wohl. Wolfgang.

Ober unser ist ein Violinist, unter unser auch einer, neben unser ein Singmeister, der Lection gibt, in dem letzten Zimmer gegen unser ist ein Hautboist. Das ist lustig zum Componiren! Giebt einen viel Gedanken.

Quelle:
Mozarts Briefe. Nach den Originalen herausgegeben von Ludwig Nohl. Salzburg 1865, S. 25-26.
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