40. Nissen. Nachschrift.

[28] Mailand 24. Nov. 1771.

A.S. Der Herr Manzuoli der sonst von allen Leuten als der gescheuteste unter den Castraten angesehen und gehalten worden, hat in seinen alten Tagen ein Stück seiner Unvernunft und Hoffart gezeigt. Er war für die Oper mit 500 gigliati [Ducaten] verschrieben, und, weil Nichts von der Serenada in der Scrittura gemeldet worden, so hat er für die Serenada noch 500gigliati haben wollen, also 1000. Der Hof hat ihm nur 700 und eine schöne goldene Dose gegeben (ich glaube, es wäre genug). Er aber, als ein Castrat, hat die 700 G. nebst der Dose zurückgegeben und ist ohne Nichts weggereist. Ich weis nicht was für ein Ende diese Historie nehmen wird: ich glaube ein übles.

Quelle:
Mozarts Briefe. Nach den Originalen herausgegeben von Ludwig Nohl. Salzburg 1865, S. 28.
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