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52. Mozarteum. Nachschrift.

[35] Wien 15. Sept. 1773.

Wir sind, Gott Lob und Dank, gesund. Diesmal haben wir uns die Zeit genommen Dir zu schreiben, obwohl wir Geschäfte hätten. Wir hoffen, Du wirst auch gesund sein. Der Tod des Dr. Niderls hat uns sehr betrübt. Wir versichern Dich, wir haben schier geweint, geplärrt, gerehrt und kreuzt. Unsere Empfehlung an alle gute Geister loben Gott den Herrn, und an alle gute Freunde und Freundinen. Wir bleiben Dir hiermit mit Gnaden gewogen. Wien aus unserer Residenz

Wolfgang.

An Hr. v. Heffner.

Ich hoff wir werden Sie noch in Salzburg antreffen, wohlfeiler Freund.

Ich hoff, Sie werden gesund seyn, und mir nicht sein Spinnefeund,

Sonst bin ich Ihnen Fliegenfeund, oder gar Wanzenfeund.

Also ich rathe Ihnen, bessere Verse zu machen, sonst komm'

ich meinen Lebtag zu Salzburg nicht mehr in Dom;

denn ich bin gar capax zu gehen nach Constant-

inopel, die doch allen Leuten ist bekannt;

hernach sehen Sie mich nicht mehr, und ich Sie auch nicht. Aber,

wenn die Pferde hungrig sind, giebt man ihnen einen Haber.

Leben Sie wohl.

Sonst würd ich toll

Ich bin zu aller Zeit

Von nun an bis in Ewigkeit

W.A.M.[35]

Ende September kehrten die Reisenden in die Heimath zurück; denn auch in Wien war es zu keiner Anstellung gekommen; ja nicht einmal, wie es scheint, zu öffentlichen Concerten. Wolfgang blieb also das ganze folgende Jahr in seiner Vaterstadt und schrieb Instrumental- und Kirchenmusik. Für das Carneval 1775 aber erhielt er vom Churfürsten Maximilian III. von Baiern den Auftrag, eine Opera buffa zu schreiben. Es war La finta giardiniera.