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56. Mozarteum. Nachschrift.

[37] München 14. Jan. 1775.

Gottlob! Meine Opera ist gestern als den 13ten inscena gangen und so gut ausgefallen, daß ich der Mama den Lärmen ohnmöglich beschreiben kann. Erstens war das ganze Theater so gestrozt voll, daß viele Leute wieder zurück[37] haben müssen. Nach einer jeden Aria war allzeit ein erschröckliches Getös mit Klatschen und viva maestro schreyen. S. Durchlaucht die Churfürstin und die Verwitwete (welche mir vis à vis waren) sagten mir auch bravo. Wie die opera aus war, so ist unter der Zeit, wo man still ist bis das ballet anfängt, nichts als geklatscht und bravo geschrieen worden, bald aufgehört, bald wieder angefangen, und so fort. Nachdem bin ich mit meinem Papa in ein gewisses Zimmer gegangen, wo der Churfürst und der ganze Hof durch muß und hab S.D. den Churfürst und Churfürstin und den Hoheiten die Hände geküßt, welche alle sehr gnädig waren. Heut in aller Frühe schickt S. Fürstlichgnaden Bischof in Chiemsee [der höchstwahrscheinlich die Uebertragung der Scrittura an seinen jungen Freund Wolfgang beim Churfürsten bewirkt hatte] her und läßt mir gratuliren, daß dieopera bei allen so unvergleichlich ausgefallen ist. Wegen unserer Rückreise wird es sobald nichts werden, und die Mama soll es auch nicht wünschen, denn die Mama weiß ja wie wohl das Schnaufen thut. – – – Wir werden noch früh genug zum – – kommen. Eine rechte und nothwendige Ursache ist, weil den künftigen Freytag die opera abermahl geben wird und ich sehr nothwendig bey der Production bin – – sonst würde man sie nicht mehr kennen – – – denn es ist gar kurios hier. Adieu. Am Bimberl 1000 Busserln.

Auch der Erzbischof von Salzburg, der die Verdienste seines Concertmeisters ungern genug anerkannte, war ein unfreiwilliger Zeuge des allgemeinen Beifalls, den Wolfgangs Oper fand, konnte sie aber selbst nicht hören. Am 18. Januar 1775 fügte Wolfgang dem Briefe seines Vaters noch folgende Zeilen zu: