Nachtrag.

[110] Die Tochter Maria Anna Mozart ist seit einigen Jahren an einen Hochfürstl. Rath und Landpfleger verheyrathet, welcher ihr aus zweyen Ehen schon Kinder zubrachte und mit dem auch sie schon einige Kinder erzeugt hat. So lebte sie damals an dem nehmlichen Ort, wo ihre seelige Mutter gebohren war, in anspruchloser ruhiger Stille ganz den schönen Pflichten der Gattin und Mutter. In den letztern Jahren ihres ledigen Standes, welche sie zu Hause bei ihrem Vater verlebte, gab sie einigen jungen Frauenzimmern der Hauptstadt Salzburg Unterricht im Clavier-Spiel, und noch heut zu Tag kennet man der Nannette Mozart Schülerinnen aus allen andern heraus an Nettigkeit, Präzision und wahrer Applicatur im Spiele.

Quelle:
Mozartiana. Nach aufgefundenen Handschriften herausgegeben von Gustav Nottebohm, Leipzig 1880, S. 110-111.
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