Wien, 17. November 1799

[130] Wien, 17. November 1799.


... Bei Nr. 30 [in Cahier 5 der bei Breitkopf u. Härtel erschienenen Oeuvres complettes] muß ich noch bemerken, daß dieses »Was frag ich viel« mit M.M. und M.W. bezeichnet ist, und ich mich nicht entsinne, es Ihnen auch nur in Copie geliehen zu haben.1

Fußnoten

1 Diese Notiz ist wichtig, weil damit eine Bürgschaft für die Echtheit des Liedes »Die Zufriedenheit« (Köchel's Verz. Nr. 349) in der Bearbeitung mit Begleitung des Clavieres wegfällt. Die in der alten Ausgabe dem Liede beigefügten Buchstaben MM. bedeuten, daß beim Druck Mozart's Original-Manuscript vorgelegen habe, und die Buchstaben MW. bedeuten, daß das Manuscript von Mozart's Wittwe eingesendet worden sei. Nun wird in den Briefen der Wittwe, wo alle andern eingesandten Lieder zum Theil wiederholt genannt werden, jenes Lied nirgends erwähnt. Wohl aber schickt die Wittwe am 25. Mai 1799 in Abschrift »ein Lied eigentlich für die Mandoline«, und am 15. Juni 1799 schreibt sie, daß sie die Originalhandschrift von dem Liede »für die Mandoline« nicht besitze. Sehr wahrscheinlich war dies das Lied »Die Zufriedenheit« in der Bearbeitung mit Begleitung der Mandoline. Es bleibt also die Möglichkeit übrig, daß die Bearbeitung mit Clavierbegleitung nicht von Mozart herrührt, sondern von einem Andern nach der Bearbeitung mit Mandolinbegleitung gemacht worden ist.


Quelle:
Mozartiana. Nach aufgefundenen Handschriften herausgegeben von Gustav Nottebohm, Leipzig 1880, S. 130.
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