81.

[121] Mayland den 16ten Nov: 1771.


Deinen Brief vom 8ten Novemb: habe empfangen; ich glaubte den 18ten ganz gewiß abzureisen, allein seine König: Hoheit der Erzherzog wollen noch mit uns sprechen, wenn sie von Varese zurückkommen, so in 8 tägen geschehen wird, folglich wird unser aufenthalt noch hier über 10 Täge sich gewiß erstrecken. gedult! wir werden doch, wenn gott will, bald einander sehen. Wir sind, gott Lob, gesund. wir bedauern beyde die üblen Umstände, in welchen sich h: v Vogt1 befindet, beyde haben wir bereits für ihn zu gott gebetten, und sollte er, wie wünsche noch leben, so empfehlen wir uns und wünschen ihm gute Besserung, und Ergebung in den Willen gottes.

Danke allen guten freunden und freundinen für die redlichen Glückwünsche, h: von Hafner bin schuldig zu antworten, ich danke ihm nebst meiner Empf: entzwischen ergebenst: – – Der Kopf ist mir voll, und ich hab mehr zu überdenken, als ihr euch einbilden[121] könnt. Daß die Serenate ungemeinen Beyfall gehabt, hat seine Richtigkeit. Ob aber, wenn eine Besoldung ledig wird, Sr Hochf: gnaden sich des Wolfgang erinnern wird, zweifle sehr. – – Nun muß ich schlüssen, denn ich habe noch einen Brief nach Verona zu schreiben. Deine Brief schicke nur itzt nach Verona an Illmo Sr: Pietro Lugglati dieser wird mir solche zu stellen. Lebt wohl, wir küssen euch beyde 10000000000 mahl und bin Dein alter

Mozart.

Fußnoten

1 Wohl der Violinspieler der Salzburger Hofkapelle Karl Vogt (s. Wolfgangs Brief vom 4. August 1770).


Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 3. München/ Leipzig 1914, S. 122.
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