41. [Nachschrift zum Brief des Vaters, Verona, 18. August 1771]

[30] Allerliebste schwester.


Ich hab nicht mehr als eine halbe stund geschlaffen, dann das schlaffen nach den essen freuet mich nicht. Du kanst hoffen, glauben, Meynen, der meynung seyn, in der stäten hofnung verharren, gut befinden, Dir einbilden, Dir vorstellen, in zuversicht leben daß wir gesund sind, aber gewis kann ich Dir nachricht geben. ich muß eilen. addio. Mein Compl: an alle gutte freund, und freundinen. Den h: von hefner1 wünsche glück zur reis anstatt meiner, frag ihn, ob er die annamiedl nicht gesehen?2 Addio. lebe gesund. meinen handkus an die mama. schöne schrift!

Wolfgang.

Fußnoten

1 H.W. von Hefner, ein Sohn des Stadtsyndikus, zählte ebenfalls zu Mozarts Jugendfreunden.


2 Solche dunkle Andeutungen schwärmerischer Liebe enthalten auch die folgenden Briefe an die Schwester.


Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 1. München/ Leipzig 1914, S. 30.
Lizenz:
Kategorien: