101. [an den Vater, Mannheim, 14. Dezember 1777]

[143] 1 Ich kann nichts als etliche wörter schreiben. ich bin erst um 4 uhr nach haus gekommen; da habe ich geschwind der Madelle vom haus lection geben. izt ist es schon bald halbe 6 uhr, und mithin zeit den brief zu schlüssen. ich will meiner Mama sagen, daß sie sich allzeit etliche täge vorschreibt, damit nicht alles zusammen kömmt, denn ich kann es izt nicht leicht mehr thun; die wenige Zeit wo ich schreiben kan, muß ich auf die Composition anwenden; denn ich habe viell arbeit vor meiner. wegen der Reise nach Paris, bitte sie recht sehr, mir bald darauf zu antworten. ich habe dem h: wendling mein Concertone auf den Clavier hören lassen; er sagte, das ist recht für Paris. wenn ich das den Baron Bach hören lasse, so ist er ganz ausser sich. addieu.

eine schöne schrift, und schönes Concept, nicht wahr? – – ich küsse ihnen 100000 mahl die hände und meine schwester umarme ich von ganzen herzen und bin dero gehorsamster sohn

Wolfgang Amadé Mozart2


an ganz salzbourg meine Empfehlung

absonderlich an h: Bullinger.

Fußnoten

1 Zu Anfang ein längerer Brief der Mutter.


2 Antwort des Vaters: 22. Dezember.


Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 1. München/ Leipzig 1914, S. 143.
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