290. [an den Erzbischof Sigismund von Salzburg; Salzburg, März 1769]

[288] Ihro Hochfürstl. Gnaden

Hochwürdigst Hochgebohrner des Heil. Röm.

Reichs Fürst,

Gnädigster Lands Fürst und Herr!


Euer Hochfürstl. Gnaden etc. hatten zwar letzthin die Höchste Gnade mir gnädigist zu erlauben mich mit den meinigen noch einige Monat länger in Wienn aufhalten zu dörffen; doch befahlen auch Höchstdieselben mir bis zu meiner Zurückkunft die Besoldung zurückzuhalten: Da nun aber dieser mein Aufenthalt in Wienn wieder meinen Willen, und zu meinem Schaden ausgefahlen, ich auch zu handhabung meiner und meines Kindes Ehre Wienn nicht eher verlassen konnte, und noch überdas so wohl ich als mein Sohn Verschiedenes, für die Kirche, sonderheitlich zum Gebrauch der Hochfürstl. Domkirche, verfertiget haben. Als gelanget an Euer Hochfürstl. Gnaden mein gehorsammstes Bitten nicht nur wegen Ausbezahlung des verflossenen Monats, sondern auch aus besonderer Höchsten Gnade, auch den allergnädigsten Befehl ergehen zu lassen, damit mir auch das Zurückbehaltene möchte ausgefolget werden. So grösser nun diese[288] Gnade ist; um so mehr werde mich bestreben solcher mich würdig zu machen, und Gott für das Wohl Euer Hochfürstl. Gnaden zu bitten: Da mich hiemit zu diesen als allen andern Hochfürstl. Gnaden mit meinen Kindern demütigst empfehle


Euer Hochfürstl. Gnaden

meinesgnadigsten Lands Fürsten

und Herrn

unterthanigst gehorsammster

Leopold Mozart.

Vice Capellmeister.

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 4. München/ Leipzig 1914, S. 288-289.
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