1. Sippe: Echte Flöhe, Pulicinen

[485] Daß der Mangel der Flügel bei einem Kerfe für seine Stellung im Systeme nicht maßgebend sein könne, wurde bereits klar, denn wir haben bisher in allen Ordnungen und auch soeben [485] bei den Fliegen einzelne ungeflügelte kennen gelernt und werden auch ferner dergleichen begegnen, daher scheint es auch nicht gerechtfertigt, das flügellose Ungeziefer in eine besondere Ordnung zu vereinigen, wie manche Forscher gewollt haben. Die Natur hat einmal kein System, sondern Arten geschaffen, von denen manche dem ordnenden Forscher Schwierigkeiten bereiten. Dahin gehören unter anderen die Flöhe, die in ihrem Baue Verwandtschaft mit den Schnabelkerfen, wegen des in drei Ringe geschiedenen Brustkastens mit den Kaukerfen zeigen, der vollkommenen Verwandlung und der Mundbildung wegen aber am besten hier ihren Platz finden. Der kleine Kopf verbindet sich eng mit dem Halsringe, hat einfache Augen an Stelle der Netzaugen und mehr- (drei- bis sechs-) gliederige, versteckte Fühler hinter denselben; der Körper ist seitlich stark zusammengedrückt, in den drei Brustringen gegliedert, flügellos und an den beiden letzten mit plattenartigen Anhängen versehen; die kräftigen Beine, deren Hüften ungemein weit vortreten, befähigen zum Springen.


Glücklich drum preis' ich den lockeren Gesellen,

Pulex, den Turner im braunen Tricot,

Wenn er in Sprüngen, verwegenen, schnellen,

Himmelhoch jauchzet frisch, fromm, frei und froh!


Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 485-486.
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