Hemiteles areator

[322] Der Hemiteles areator wurde schon vorher als Schmarotzer eines Schmarotzers erwähnt, und scheint ein gewaltiger Umhertreiber zu sein; denn man erzog ihn aus den verschiedensten Kerfen, aus der Raupe eines Sichelspinners (Platypterix falcula), aus Mottenraupen, aus den Larven des Speck- und Pelzkäfers und kann ihn daher auch vom Juni bis in den November an den Fenstern solcher Wohnzimmer antreffen, denen jene beiden Käferlarven nicht fremd bleiben. Das unansehnliche Thierchen von 3,37 bis 5,17 Millimeter Länge zeichnet sich mit seinen kleinen und zahlreichen Gattungsgenossen durch die nach außen ungeschlossene, in der Anlage fünfeckige Spiegelzelle aus. Der Hinterrücken ist dicht punktirt, und wegen der auf den vorhandenen Querleisten stehenden kurzen Längsrunzeln ein oberes Mittelfeld angedeutet. Das erste Hinterleibsglied erweitert sich bis zu den knotigen Anschwellungen allmählich und von da ab nochmals bis zum Ende des Hinterstieles und ist mit dichten Punkten besetzt, wie die folgenden. Fadenförmige Fühler, drei dunkle Querbinden über die weiblichen, nur zwei über die männlichen Flügel, schwarze Flecke auf rothem Untergrunde am Kopfe, Brustkasten und zweiten Hinterleibsgliede und rothe Beine mit weißen Schienenspitzen an den Hinterbeinen machen das zierliche Wespchen kenntlich.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 322.
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