Gerandete Jagdspinne (Dolomedes fimbriata)

[671] Manche Wolfsspinnen halten sich mit Vorliebe an feuchten und sumpfigen Stellen auf und laufen bei Verfolgung ihrer Beute bisweilen auch eine Strecke auf dem Wasser entlang, ohne jedoch zu tauchen; dahin gehört unter anderen die gerandete Jagdspinne (Dolomedes fimbriata). Sie ist auf der Oberseite des Körpers olivenbraun, an beiden Hälften desselben breit gelb oder weiß umsäumt. Nicht selten unterscheidet man auf der Mitte des Hinterleibes vier Längsreihen silberweißer Punkte, deren beide äußere, aus sieben Punkten bestehend, über die ganze Länge gehen, während die inneren sich auf drei bis vier undeutliche Punkte der hinteren Hälfte beschränken. Die Brust ist gelb, braun gerandet, der Bauch grau und schwarz gestreift. Die gelblichen Beine tragen schwarze Punkte und Stachelhaare. Schon im Juni treiben sich die Jungen oft in großen Mengen an den verschiedenen Pflanzen sumpfiger Gegenden umher. Das befruchtete Weibchen, welches bisweilen die bedeutende Länge von 26 Millimeter erreicht, während das Männchen nur 14 Millimeter mißt, hängt das kugelrunde, von lockerem und weißem Gespinste gebildete Eiersäckchen an einen Halm und hält Wache dabei. Der Gattung Dolomedes kommen zwei lange und krumme Zähne an der Afterklaue zu; die vier kleinen vorderen Augen stehen etwas hoch an der schräg abgedachten Kopffläche und die vier hinteren, sehr großen, bilden ein kurzes Trapez, dessen Hinterecken doppelt so weit auseinanderstehen wie die vorderen. Ein heller Seitenrand des dunkleren, [671] sammetartigen Grundes gehört zu der charakteristischen Zeichnung des Vorder- und Hinterleibes sämmtlicher Gattungsgenossen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 671-672.
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