1. Sippe: Klettenholothurien (Synapta)

[425] Eine zweite Gruppe umfaßt die Holothurien ohne Lungen und Saugfüßchen. Ihr ganzes Wassergefäßsystem beschränkt sich auf den den Schlund umfassenden Ring mit blasenförmigen Anhängen und die Mundtentakel. Sie gleichen hierin den jungen übrigen Holothurien, welche auch auf einer gewissen Entwickelungsstufe auf die Mundtentakeln als Bewegungsorgane beschränkt [425] sind, und könnten deshalb als eine der ältesten Holothurienformen aufgefaßt werden. Auch im erwachsenen Zustande bedienen sich manche Synapten, namentlich kleinere Arten, der Mundfühler als Haft- und Bewegungsorgane, während sie andererseits, gleich den Cucumarien, auch die Gewohnheit des Ableckens der Tentakeln haben. Die Hauptsippe ist die Klettenholo thurie (Synapta), so genannt von sehr charakteristischen zweizähnigen Kalkankern in ihrer Haut. Der Anker steckt mit dem Schafte in einer durchlöcherten Platte, worin er durch einen Endknopf festgehalten wird. Abbildung e gibt beide Theile in Verbindung, während sie in b und c auseinander gelegt sind. d ist das noch etwas mehr vergrößerte Schaftende von der Seite. Diese klettenden Organe sind so groß, daß sie mit gutem Auge recht wohl erkannt werden.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 425-426.
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