Die Infusorien

[544] So lange ich in Berlin studirte, hatte ich das Glück, jeden Freitag, wenn es das Wetter zuließ, mit meinem innig verehrten Lehrer Ehrenberg auf die Infusorienjagd gehen zu dürfen. Die Ausrüstung bestand in einem kleinen Kätscher aus Leinwand, der sich an einen langen, aber zerlegbaren und bequem in der Tasche zu tragenden Stab anschrauben ließ, zahlreichen kleinen Stangengläschen, welche in einer gefächerten Blechkapsel aufbewahrt wurden, und einem guten einfachen Vergrößerungsglase, einer Lupe. So wanderten wir bald zu einem, bald zum anderen Thore hinaus, meistens aber hinter Moabit in die Umgebung des vom Berliner so hoch gehaltenen Plötzensees. An Lachen und Gräben wurde Halt gemacht, wir wußten schon die Standörter von diesem und jenem schönen Thierchen, und es gelang in der Regel dem Professor mit einigen Kätscherzügen, die gewünschte Art oder eine passende Stellvertreterin in einem der sauberen Gläschen zu haben. Am folgenden Tage bei der Vorlesung pflegten dann die Gefangenen den Zuhörern unter dem Mikroskope vorgestellt zu werden. Ich gehe seit jener glücklichen Studienzeit fast nie ins Freie, ohne in ähnlicher Weise, wie eben beschrieben, zum Nachhausebringen von allerlei mikroskopischem Gethier vorbereitet zu sein, denn überall ist es zu haben, wo es noch stehendes oder langsamer fließendes Wasser gibt. Und wenn wir auch in der neuesten Zeit besonders durch Steins langjährige, vorzügliche Untersuchungen zu einem gewissen befriedigenden Abschlusse unserer Kenntnisse über die Infusorien gelangt sind, so ist doch noch vieles auszugleichen. Wären aber auch alle ihre Struktur- und Entwickelungsverhältnisse vollkommen erkannt, so würde die Lust, sie bloß anzuschauen und in ihrer Lebendigkeit zu beobachten, immer und immer wieder in uns rege werden.

Die Entwickelungsgeschichte der Infusorienwelt ist eine höchst lehrreiche. Sie konnte überhaupt nur mit der Entdeckung und Vervollkommnung der Mikroskope beginnen und vorwärts schreiten. Wir müssen es uns versagen, diese Seite zu berücksichtigen. Wenn man aber von den Infusorien, das heißt auf Deutsch den Aufgußthierchen, reden will, so müssen wir wenigstens einige Mittheilungen und Erklärungen über dieses vielfach mißverstandene Wort und die zahllosen darauf bezüglichen Versuche geben. Eine vollständige Geschichte derselben bis 1838 findet man in Ehrenbergs großem, schon bei Gelegenheit der Räderthiere angezogenem Werke. Ich habe keine Veranlassung, eine danach schon vor Jahren gemachte Darstellung dieses merkwürdigen Intermez zo's in andere Worte zu kleiden.

Es war im Jahre 1685, als der berühmte Leeuwenhoeck in einem Tropfen gesammelten Regenwassers die Thierchen entdeckte, die von einer zwei Jahre später erfolgten zweiten Entdeckung [544] ihren Namen erhielten. Er hoffte, mit Hülfe des Mikroskopes die beißende Eigenschaft des Pfeffers erkennen zu können, und übergoß ihn mit Wasser. Als das Wasser verdunstet war, goß er neues hinzu und war erstaunt, nach einiger Zeit das Gefäß von belebten Geschöpfen wimmeln zu finden, welche jenen aus dem Regenwassertropfen zu gleichen schienen. Solches Resultat ergab die erste, zu einem wissenschaftlichen Zwecke angestellte Infusion; die darin gefundenen Organismen wurden jedoch erst hundert Jahre später von Ledermüller und Wrisberg als Infusionsthierchen bezeichnet. Nachdem Leeuwenhoeck seine Beobachtungen bekannt gemacht, wurde es fast eine Modefache, mit Aufgüssen oder Infusionen Versuche anzustellen. Es kostete so wenig Mühe. Jeder glaubte sich auf sein Auge und sein schlechtes Mikroskop verlassen zu können, und so förderte man ohne Urtheil mitunter die wunderbarsten Dinge aus den Aufgüssen zu Tage. Eine Menge Bücher erschienen, welche dem gebildeten Publikum den Gegenstand zugänglich zu machen suchten. Eins der absonderlichsten hat Sr. kaiserlichen Majestät Ingenieur Griendel von Ach zum Verfasser. Nach den Beschreibungen von Ameisen und Mücken, welche ihm unter dem Mikroskope zu fürchterlichen Ungeheuern mit Zangen, Haken und Schildern anschwellen, theilt er auch ein Pröbchen seiner Infusionsversuche mit. Es handelt sich um nichts Geringeres, als um die Erzeugung eines Frosches. »Ich habe zuletzt nicht weniger eines Frosches wunderliche Hervorbringung an das Weltlicht stellen wollen, welche ich durch das Vergrößerungsglas observirt. Einstmals nahm ich einen Tropfen Maienthau und legte ihn unter das Vergrößerungsglas. Da nahm ich in Acht, wie er sich anfinge zu fermentiren. Den andern Tag sah ich weiter darnach und fand schon ein Korpus mit einem ungestalteten Kopf, setzte es beiseits, und als ich den dritten Tag wiederum selbiges besahe, konnte ich schon abmerken, daß es die Gestalt mit einem großen Kopf und Füßen wie ein Laubfrosch angenommen. Die Figur 12 stellet Alles deutlich vor Augen.«

Wie Griendel seinen Frosch schon nicht mit gewöhnlichem Quellwasser entstehen läßt, sondern den geheimnisvollen Maithau sammelt, so nahm man überhaupt alle erdenklichen Flüssigkeiten, Fleischbrühe, Milch, Blut, Speichel, Essig, um damit die verschiedenartigsten lieblichen und unlieblichen Substanzen aus allen Reichen der Natur zu übergießen und sich und gute Freunde an dem Erscheinen des Gewimmels zu ergötzen.

Im allgemeinen machte man dabei folgende Bemerkungen: war das den Aufguß enthaltende Gefäß unbedeckt und der Luft frei ausgesetzt, so war es immer nach kürzerer oder längerer Zeit angefüllt mit Millionen lebender Wesen, die man jedoch nach den Leistungen der damaligen optischen Instrumente nur höchst unvollkommen zu fixiren vermochte. Sparsamer entfaltete sich das Leben dieser kleinen Welt, wenn das Gefäß leicht, auch nur mit einem Schleier, bedeckt war. Nur in seltenen, oft zweifelhaften Fällen aber berichten die unermüdlichen Forscher, daß in der luftdicht verschlossenen Flasche sich ein Leben entwickelt habe; und noch zweifelhafter erschien dies, wenn das Wasser vorher abgekocht oder destillirt oder nach der Einfüllung zum Sieden gebracht war. Ferner bemerkte man, daß sich bald auf der freistehenden Infusion, wie überhaupt auf freien, vom Winde nicht bewegten Gewässern ein Häutchen bilde, das, so unschuldig es auch ist, zu den sonderbarsten Vermuthungen Anlaß gab.

Woher kamen jene Lebensformen? Hören wir darüber einige der damaligen und der neueren Naturforscher. Ihre Ansichten sind, wie gesagt, meist herbeigeführt durch mangelhafte Beobachtungen und Instrumente, welche die so verschieden gestalteten und beschaffenen Organismen als ziemlich gleichmäßige und nicht näher bestimmbare Körperchen erscheinen ließen. Die so glänzend und beredt vorgetragenen Lehren Buffons sind nur verständlich im Zusammenhange mit seiner allgemeinen Theorie über das Wesen der Naturkörper; es ist um so wichtiger, einiges daraus kennen zu lernen, als die jetzige Periode der Wissenschaft in einigen wesentlichen Punkten sich ihnen nähert. Er war überzeugt, daß es eine ununterbrochene Reihe von den vollkommensten zu den unvollkommensten Wesen gebe. »Ein Insekt«, sagt er in diesem Sinne, »ist weniger [545] Thier, als ein Hund, eine Auster ist noch weniger Thier, als ein Insekt, eine Meernessel oder ein Süßwasserpolyp ist es noch weniger, als eine Auster. Und da die Natur durch unmerkliche Abstufungen geht, müssen wir Wesen finden, die noch weniger Thier sind, als eine Meernessel oder ein Polyp. Es gibt Wesen, welche weder Thiere, noch Pflanzen, noch Mineralien sind, und welche den einen oder den anderen anzureihen ein vergeblicher Versuch sein würde.« Wenn wir dazu folgenden Ausspruch nehmen: »Ich vermuthe, daß man bei genauer Betrachtung der Natur Mittelwesen entdecken würde, organisirte Körper, welche, ohne z.B. die Kraft zu haben, sich fortzupflanzen, wie die Thiere und Pflanzen, doch eine Art von Leben und Bewegung zeigten; andere Wesen, welche, ohne Thiere und Pflanzen zu sein, doch zur Zusammensetzung beider etwas beitragen könnten; und endlich noch andere Wesen, welche nur die erste Ansammlung der organischen kleinsten Formbestandtheilchen (molécules organiques) wären«; so kommen wir zu seinen Ansichten über das Leben, was er in den Infusionen fand. Wenn nämlich in den Aufgüssen auf Fleisch, Gallerte von Kalbsbraten, Pflanzensamen und dergleichen sich bald lebende Körperchen zeigten, so meinte er, daß es eben die belebten kleinen Theilchen wären, aus denen Fleisch und Pflanzenstoff zusammengesetzt seien. Und so sagt er denn auch, ein organisches Wesen zerstören, wie es durch die Infusion geschieht, heiße weiter nichts, als die belebten Theilchen, aus denen es zusammengefügt, von einander sondern. Der Tod war ihm ein Zerfallen in unzähliges Leben, was von neuem in den Kreislauf anderer Organismen eingehe. Buffons wärmster Anhänger war Needham. Beider zum Theil gemeinschaftliche Versuche fallen gerade in die Mitte des vorigen Jahrhunderts. Auch die Ansichten anderer berühmten Naturforscher jener Zeit sind den Buffon'schen verwandt. Wrisberg in Göttingen wäre zu nennen, und auch der sonst so nüchterne dänische Zoolog O. Fr. Müller betrat das gefährliche Feld der Vermuthungen, wo die Beobachtungen aufhörten, und war der Ansicht, daß Pflanzen und Thiere in mikroskopisch kleine lebende Bläschen sich auflösten, verschieden an Stoff und Bau von den wahren Infusorien, und daß aus diesen lebendigen Bläschen alles höhere Leben sich wieder gestalte.

Der bedeutende Fortschritt Müllers liegt darin, daß Buffon die Existenz einer eigentlichen Thierklasse der Infusorien gar nicht erkannt hatte, während Müller die wahren Thiere wohl unterschied von den zu seiner Theorie des organischen Lebens gehörigen Urbläschen. Der durch seine mikroskopischen Leistungen bekannte Freiherr von Gleichen ruft darüber aus: »Eine wahrscheinlichere Hypothese wird der menschliche Witz wohl schwerlich ausdenken können«.

Von den älteren Forschern, welche mit Buffons geistreichen Phantasien sich nicht befreundeten, verdient vor allen der berühmte Spallanzani genannt zu werden. Er trat 1768 wissenschaftlich gründlich dagegen auf, daß aus den zur Infusion verwendeten Stoffen selbst, seien es nun organische oder unorganische, die lebenden Wesen sich elternlos entwickeln sollten. Als entschiedener Gegner dieser Urzeugung, der sogenannten generatio spontanea oder aequivoca, behauptete er, daß Thier- und Pflanzenkeime durch die Luft, die man von den Gefäßen wohl nie völlig absperren könne, in die Infusion eingeführt würden; und wenn auch die Entwickelung der von den schon bestehenden Arten der Infusionsthierchen her rührenden Keime mitunter durch die in den Aufgüssen enthaltenen Thier- und Pflanzenstoffe begünstigt würde, seien diese doch durchaus nicht unumgänglich nöthig, wie das auch in reinem Wasser sich mit der Zeit zeigende reiche Leben beweise.

Wir wollen nicht die Fortschritte ins einzelne verfolgen, welche die Infusorienkenntnis bis dahin erfuhr, als Ehrenberg in diesen noch so dunkeln und räthselvollen Theil der Naturgeschichte Licht brachte. »Ich gewann«, sagt er, »schon im Jahre 1819 den direkten, bisher nicht vorhandenen Beweis des Keimens der einzelnen Pilz- und Schimmelsamen, wodurch die Entstehung dieser Pflänzchen aus generatio spontanea wegen der vorhandenen Menge der Samen sehr beschränkt und unnöthig erschien, Münchhausens von Linné als unsterblich gepriesene Entdeckung aber, daß diese Samen Infusorien oder Luftpolypen wären, als unrichtig zuerst streng bewiesen war.« Um über die Infusionsthiere zu einer ähnlichen Gewißheit, wie über die Schimmelund [546] Pilzbildungen zu gelangen, stellte er lange Reihen von Versuchen an. Das Resultat faßt er so zusammen: »Gewiß niemand von allen bisherigen Beobachtern hat je durch Aufgüsse ein einziges Infusorium gemacht oder geschaffen, weil allen, welche dergleichen erforscht zu haben meinten, die Organisation dieser Körperchen völlig entgangen war, sie mithin nie mit derjenigen Genauigkeit beobachteten, welche nöthig erscheint, um einen so wichtigen Schluß zu ziehen. Weil ferner bei einer, mit Benutzung der besten jetzigen Hülfsmittel vorgenommenen und durch über siebenhundert Arten durchgeführten Untersuchung mir selbst nie ein einziger Fall vorgekommen ist, welcher zu überzeugen vermocht hätte, daß bei Infusionen, künstlichen oder natürlichen, eine Entstehung von Organismen aus den infundirten Substanzen stattfände, vielmehr in allen, am speciellsten beobachteten Fällen eine Vermehrung durch Eier, Theilung oder Knospen in die Augen fiel«. Ehrenberg zeigte, daß die am schnellsten und häufigsten in den Aufgüssen erscheinenden Thiere fast immer denselben höchst gemeinen Arten angehören, die über die ganze Erde als Kosmopoliten sich verbreitet finden. Die meisten, schönsten und größten Infusorien können in fauligem Wasser überhaupt gar nicht bestehen und kommen daher nie in den Infusionen zum Vorscheine.

Wenn nun aber auch heute niemand mehr daran denkt, die Wesen, die wir nach Ausscheidung vieles Fremdartigen mit einem geschichtlich gerechtfertigten, aber doch sehr unpassenden Namen »Infusionsthierchen« nennen, aus Aufgüssen »freiwillig« entstehen zu lassen, so ist doch die Grundfrage über die Möglichkeit der Entstehung organischer Körper auf elternlosem Wege durch den direkten unanzweifelba ren Beweis bis zum heutigen Tage noch nicht entschieden. Es würde uns aber von dem gegenwärtigen Thema über die wahren Infusionsthiere viel zu weit abführen, wollten wir auch nur die höchst interessanten von dem Pariser Chemiker Pasteur angestellten Infusionsversuche sowie die Zweifel gegen ihre allgemeine Gültigkeit wie sie z.B. der Botaniker Nägeli ausgedrückt, im Fluge besprechen.

Die Infusionsthiere sind See- und Süßwasserbewohner, welche in ihrer Erscheinung und Lebensweise so sehr an die mikroskopischen Strudelwürmer (siehe S. 148) erinnern, daß ich schon vor Jahren mich veranlaßt sah, sie überhaupt jenen niedrigen Würmern anzureihen. Wer der Abstammungstheorie huldigt, wird nicht umhin können, die Strudelwürmer von infusorienartigen Thieren abzuleiten. Man ist durch vielfach übertriebene Ausdrucksweise gewöhnt, den Infusorien eine solche Kleinheit anzudichten, als ob nur das stark bewaffnete Auge von der Existenz der einzelnen sich überzeugen könne. Nun sind allerdings nicht wenige erst bei hundert- bis dreihundertmaliger Vergrößerung deutlich im Umrisse wahrzunehmen, viele andere aber findet der Kenner mit bloßem Auge in dem gegen das Licht gehaltenen Gläschen heraus. Eine bestimmte typische Form kommt ihnen gemeinsam nicht zu, und ohne nähere Berücksichtigung gewisser, den echten Infusorien nie mangelnder Organe ist eine Verwechselung mit Larvenformen anderen niederer Thiere leicht. Indeß hat man sich zuerst daran zu halten, daß die große Mehrzahl der Sippen äußerlich mit Flimmerorganen versehen ist, die entweder auf eine Körperseite oder sogar nur auf eine Spiralreihe beschränkt sind, oder den Körper, in enge Reihen gestellt, mehr gleichmäßig bedecken. Bei den meisten hilft dann noch zur ferneren Konstatirung der Infusoriennatur die Auffindung des Mundes als eines ansehnlichen spiraligen Spaltes oder Trichters.

Wir machen uns zuvörderst mit ein paar Sippen verschiedener Ordnungen bekannt, an denen wir das Gemeinsame und das Eigenthümliche hervorheben; diese Beispiele genügen zu einer ersten Einsicht in den Bau und die Lebensverhältnisse der Gesammtheit, die wir in der Neuzeit in größter Vollständigkeit in einem ausgezeichneten Werke des Prager Professors Stein behandelt finden.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 544-547.
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