Amarucium densum

[414] Ueber Lebensweise, Bau und Vermehrung dieser zusammengesetzten Ascidien hat A. Giard sehr schöne und ausgedehnte Beobachtungen an der Küste des nördlichen und westlichen Frankreich angestellt. Ihre Kolonien trifft man vorzugsweise an Stellen, wo sie der direkten Sonne nicht ausgesetzt sind, sondern an der Unterfläche von Felsen und Steinen, zwischen Tang und Seegras, in leeren Schneckenhäusern und Muschelschalen. Da aber gehören sie zu den gemeinsten Vorkommnissen, durch bläuliche, gelbliche, oder röthliche Färbung in die Augen fallend. Am häufigsten [414] sind sie in der Küstenzone an und unmittelbar unter dem Wasserspiegel. Gewisse Arten siedeln sich in größerer Tiefe, etwa zwanzig bis dreißig Faden, an; zu den eigentlichen Tiefseethieren gehören sie nicht. Das Aussehen der Stöcke ist oft sehr abhängig von dem Orte und der Beschaffenheit der Unterlage. So nimmt, nach Giard, das Amarucium densum, auf Seegras angesiedelt, die Gestalt eines Pilzes mit kurzem Stiele an, während es am Felsen eine bloße Kruste bildet.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 414-415.
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