Litorina petraea

[262] Wie oben gesagt, halten sich also die Litorinen wenig unterhalb, oft sogar oberhalb der Flutmarke auf, wo sie bei längerem Ausbleiben des Wassers in mehr oder minder große Unthätigkeit und Schlafsucht verfallen. Es scheint sogar, als ob einzelne Arten sich oberhalb der Wasserhöhe in einen Winterschlaf begeben könnten. Wenigstens erzählt Gray, daß viele Individuen der Litorina petraea und einige einer anderen Art an der englischen Küste in diesem Zustande zubringen. Er fand sie einige Fuß über dem Bereiche der höchsten Herbstgezeiten an den Felsen befestigt. Der Fuß war gänzlich zurückgezogen; ein häutiger Rand füllte den Zwischenraum zwischen dem Fels und der äußeren Lippe der Schale aus, die Kiemen waren bloß feucht und der Kiemensack von jener ansehnlichen Menge Wassers entleert, welche bei solchen Thieren dieser Art darin vorhanden ist, die mit ausgebreitetem Fuße am Felsen hängen. Gray beobachtete die Thiere in diesem Erstarrungszustande über eine Woche. In Seewasser gelegt, gewannen sie in einigen Minuten ihre volle Thätigkeit wieder.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 262.
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