Pelikansfuß (Aporrhais pes pelicani)

[290] Das Gehäuse der wenigen Arten von Aporrhais, von welchen jedoch Aporrhais pes pelicani, der Pelikansfuß, in den europäischen Meeren sehr gemein, ist spindelförmig und geht am Grunde in einen Kanal oder vielmehr in einen breiten gefurchten Zipfel aus. Auch bei dieser sowie bei den folgenden Gattungen und überhaupt allen Flügelschnecken ist die jugendliche Gestalt des Gehäuses sehr verschieden von der fertigen. Die Außenlippe ist anfangs ganzrandig; erst nach und nach entwickeln sich die verschiedenen Flügel, Fortsätze und Finger mit ihren Furchen und Umschlägen. Das Thier unserer Schnecke hat den Kopf in eine flach gedrückte, vorn ausgerandete Schnauze verlängert. Die langen, fadenförmigen Fühler tragen die Augen außen auf einem Höcker. Der Fuß ist klein, aber ganz zum Kriechen eingerichtet, beiderseits abgerundet. Der Mantel des vollständig ausgewachsenen Thieres ist nicht sehr erweitert und, wo die Schale Finger hat, nur in Zipfel vorgezogen, jedoch vermuthlich zu der Zeit, wo diese Schalentheile gebildet werden, stärker entwickelt.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 290.
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