Schabrakenhiäne (Hyaena brunnea)

[10] Die Schabrakenhiäne oder der Strandwolf (Hyaena brunnea, H. villosa und fusca) zeichnet sich besonders durch die lange, rauhe, breit zu beiden Seiten herabhängende Rückenmähne vor den übrigen Verwandten aus. Die Färbung der überhaupt langen Behaarung ist einförmig dunkelbraun bis auf wenige braun und weiß gewässerte Stellen an den Beinen, der Kopf dunkelbraun und grau, die Stirn schwarz mit weißer und röthlichbrauner Sprenkelung. Die Haare der Rückenmähne sind im Grunde weißlichgrau, übrigens schwärzlichbraun gefärbt. Die Art ist bedeutend kleiner als die gefleckte Hiäne, und wird höchstens so groß wie die gestreifte Art.

Das Thier bewohnt den Süden von Afrika und zwar gewöhnlich die Nähe des Meeres. Es ist überall weit weniger häufig als die gefleckte Hiäne, lebt so ziemlich wie diese, jedoch hauptsächlich von Aas, zumal von solchem, welches von Meere an den Strand geworfen wird. Wenn den Strandwolf der Hunger quält, fällt er auch die Herden an und wird deshalb ebenso gefürchtet wie die anderen Arten seiner Sippe. Man glaubt, daß er weit listiger sei als alle übrigen Hiänen, und versichert, daß er sich nach jedem Raube weit entferne, um seinen Aufenthalt nicht zu verrathen.

Neuerdings sieht man die Schabrakenhiäne öfters in Thiergärten und Thierbuden. In ihrem Betragen in Käfige ähnelt sie am meisten der Streifenhiäne. Sie ist sanfter als die größere Verwandte, hat auch, soviel ich bis jetzt beobachten konnte, nicht das häßliche lachende Geschrei von dieser.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Zweiter Band, Erste Abtheilung: Säugethiere, Dritter Band: Hufthiere, Seesäugethiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 10.
Lizenz:
Kategorien: