29. Gattung: [132] Patrobus Steph.

Grubenhalskäfer. Die sich sehr ähnlichen Arten dieser paläarktischen, artenarmen Gattung haben habituell eine intermediäre Form zwischen Nebria u. Pterostichus, u. sind durch die tiefe, auch dorsale Abschnürung des K. hinter den Augen u. ihre flache Gestalt erkennbar.


Die Larve von Patrobus excavatus hat Schiödte u. nach ihm Thomson beschrieben u. abgebildet; sie findet sich auf unserer T. 14, Fg. 5 a abgebildet.


1'' Fld. mit ganz abgerundeter Schulterecke; das Längsfältchen neben den HWinkeln des Hsch. fällt nahezu mit der äusseren RKante zusammen.

2'' K. beim S wenig schmäler als der Hsch.; Fld. flacher, fast in der Mitte am breitesten,

septentrionis Dej.

2' K. auch beim S viel schmäler als der Hsch., Fld. gewölbter, hinter der Mitte am breitesten; B. kürzer. VBr. zwischen den VHü. mit einer tiefen, schmalen Längsfurche

assimilis Chaud.

1' Fld. mit etwas vorspringender, feiner Schulterecke.

3'' Basis des Hsch. nicht breiter als der VR.; Seiten vor den HWinkeln stark ausgeschweift.

[132] 4'' Die tiefen Basalgruben des Hsch. mehr weniger dicht u. stark punktiert; die innere darin befindliche Längsfurche undeutlich.

5'' Die Schläfen hinter den Augen bis zur Abschnürung des Hsch. sind sehr kurz u. steil verengt, kaum 1/3 so lang als der Durchmesser der Augen.

6'' Hsch. stark quer, an den Seiten dick gerandet, zur Basis schwächer ausgeschweift, die Basis fast etwas breiter als der VR.; K. gross, dick, mit grossen Augen u. mit denselben wenig schmäler als der Hsch., Hals punktiert, Fld. breiter als der Hsch., länglichoval, im 3. Zwischenraume mit 3–4 Porenpunkten, Nahtwinkel abgestumpft. Schwarz, F. rotbraun, Ts.u.B. rotgelb. 10–11 mm. – Innsbruck. Von Herrn Finanzrat Jos. Bitschnau eingesandt

Bitschnaui n. sp.

6' Hsch. kaum quer, an den Seiten fein gerandet, zur Basis stärker ausgeschweift, herzförmig, Basis nicht breiter als der VR., K. samt den Augen viel schmäler als der Hsch., Hals nur in der Querfurche punktiert, Nahtwinkel der Fld. rechteckig.

excavatus Payk.

5' Die Schläfen hinter den Augen bis zur Abschnürung des Halses länger, deutlich u. weniger steil verengt; sie sind 2/3 so lang als der Durchmesser der Augen. Hsch. so lang als breit, herzförmig

styriacus Chaud.1

4' Die grossen Basalgruben des Hsch. sind nur ganz einzeln punktiert, fast glatt erscheinend, die innere darin befindliche Längsfurche stark strichförmig vertieft, Schläfen hinter den Augen länger als der halbe Augendurchmesser.

austriacus n. sp.2

3' Basis des quadratischen Hsch. breiter als der VR.; Basalgruben fein punktiert, darin beide Längseindrücke deutlich, das Fältchen neben den HEcken vom SR. separiert u. vorn etwas nach innen gebogen; Fld. abgeflacht, mit vollständigen Streifen

quadricollis Miller.3


1. Patrobus septentrionis Dej. (picicornis Zett., alpinus Curtis). Von excavatus durch den Mangel des kleinen Schulterzähnchens zu unterscheiden, im übrigen ihm sehr ähnlich. Das Fältchen in den HWinkeln ist in der Regel in der Mitte mit der SR.-Kante verschmolzen. Stücke mit rötlichen Fld. sind a. rubripennis Thoms.; solche kommen häufiger in Schweden u. Norwegen vor. Stücke, bei denen die Punktur hinter dem VR. des Hsch. fehlt, sind a. serenus Gredl. 8–10 mm.


In Bayern, am Bodensee, in Schlesien u. nördlich bis nach Grönland verbreitet. – T. 14, Fg. 4.


2. P. assimilis Chd. (clavipes Thoms.). Durch den Mangel des Humeralzähnchens mit der vorigen Art verwandt u. von ihr nur durch den etwas kleineren K.u. weniger parallele Fld., dickere F.u.B., sowie die Prosternalfurche zu unterscheiden. 7–8 mm.


Nach Kraatz in der Mark Brandenburg; von Dr. Skalitzky in Anzahl im Riesengebirge bei der Wiesenbaude gesammelt.


3. P. excavatus Payk. (rufipes Duftsch., Napoleonis Reiche). Braunschwarz, glänzend; K. schmäler als der Hsch., gleich hinter den grossen Augen eingeschnürt, daher die steil verengten Schläfen kurz, kaum 1/3 so lang als ihr Augendurchmesser; Hsch. herzförmig, wenig breiter als lang, mit grossen, umfangreichen, grob u. dicht punktierten Basalgruben, darin die innere Längsfurche undeutlich; Fld. länglichoval, mit Punktstreifen, diese an den Seiten u. der Spitze feiner; F., Ts.u.B. rot. 7–9,5 mm. – T. 14, Fg. 5: a Larve, b Käfer.


In ganz Deutschland, im Gebirge u. in der Ebene, an nassen Orten nicht selten.

Fußnoten

1 Bisher nur aus Oberösterreich, Steiermark, Tirol u. Kroatien bekannt.


2 Patrobus austriacus n. sp. Schwarz; die Mundteile u.B. rot; die F. braunrot, wenig lang, K. wenig schmäler als der Hsch., Hals stark abgeschnürt; Hsch stark herzförmig, etwas breiter als lang, die Seiten vor den langen, parallelen HWinkeln stark ausgeschweift, Basalfältchen vom SR. gesondert, hinter dem VR. nur mit wenigen Punkten besetzt; Fld. kurzoval, Schultereckchen vorhanden, die Punktstreifen nahezu vollständig. 8,5 mm. Zwei übereinstimmende Exemplare besitze ich vom Schneebegr in NOestr.


3 Nur im östlichen Karpathengebirge.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1908, S. 133.
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