40. Gattung: [144] Poecilus Bonelli.

Listkäfer. An den zusammengedrückten u. gekanteten 2–3 Basalgld. der F. leicht kenntlich. Die Schulterwinkel haben immer ein kleines Zähnchen.

Rupertsberger beschrieb die Larve von P. cupreus L. Das Ei ist lang, schmal eirund, fast walzenförmig, weiss, matt. Die Larve ist gleichbreit, flach, weiss; K.u.B. braun; die Ringe tragen oben alle ein viereckiges Schildchen von hornig brauner Farbe. Ueber den Rücken läuft eine schwach eingedrückte weisse Linie. Afterring mit 2 langen Fortsätzen, diese gegen die Mitte zu nach aussen gebogen, an der Spitze aber wieder genähert. B. kräftig. – Die Puppe ist weiss.


Die Arten leben an Wegen, Feldern u. Waldrändern.


1'' Hsch. mit ganz verflachten, kaum vorhandenen Basalgruben; SR. schmal gerandet, Fld. nur mit sehr zarten Punktstreifen; an den HTr. nur das 1. Gld. am Aussen-R. gerandet.


Untergattung: Sogines Steph.


Körper einfarbig schwarz, glanzlos. 11–14 mm. – (P. laevigatus Duf.)

Im Vorgebirge u. in der Ebene an trockenen Stellen unter Steinen, oder frei im Sonnenscheine laufend, im ersten Frühjahre u. im Herbste, in ganz Deutschland, nicht häufig. – T. 17, Fg. 1

punctulatus Schall.

1' Hsch. mit deutlichen, dichter punktierten (meist 2) Basalgruben; diese meist strichförmig vertieft; Fld. mit scharf eingeschnittenen Streifen, mindestens die 2 ersten Gld. der HTr. an den Seiten fein strichförmig gerandet.

a'' Hsch. jederseits mit 2 Basalstrichen, Klauengld. der Tr. auf der USeite mit einigen Börstchen besetzt.


Untergattung: Poecilus in spe.


2'' Seiten des Hsch. vorn schmal, hinten allmählich viel breiter abgesetzt und aufgebogen; der SR. zur Basis verflacht; in den flachen Basalgruben sind Längsstriche nur angedeutet, also nicht scharf begrenzt.

3'' Die Basis der Fld. ist merklich breiter als die Basis des Hsch.; die Fld. überhaupt breiter als der Thorax; Hsch. an den Seiten schwächer gerundet, Basis u.K. punktiert, erstere mit 2 Längseindrücken, der äussere steht dem Rande näher als dem inneren Basaleindruck

cupreus L.1

3' Die Basis der Fld. ist so breit als die Basis des Hsch.; Hsch. in der Mitte so breit als die Fld., an den Seiten stärker gerundet, hinten breiter abgesetzt, Basismitte u.K. kaum punktiert, der äussere Eindruck steht in der Mitte zwischen dem inneren u. dem SR

coerulescens L.

2' Seiten des Hsch. schmal u. gleichmässig bis zu den HWinkeln gerandet; Basis mit je 2 scharfbegrenzten Basalstrichen.

4'' Die beiden ersten FGld. lebhaft gelbrot; K.u. Basis des Hsch. punktiert, neben dem äusseren Basalgrübchen nach aussen nur mit undeutlichem, kurzem Längsfältchen

cursorius Dej.

4' Die ganzen F. schwarz, nur bei dimidiatus die 2 basalen Gld. rotbraun; im letzteren Falle hat die Basis des Hsch. neben den HWinkeln eine kräftige Längsfalte.

5'' Die Dörnchen der Schn. u. Tr. sind braunschwarz; die 2 ersten Gld. der F. braun; Streifen der Fld. sehr deutlich punktiert

dimidiatus Oliv.

5' Die Dörnchen der Schn. u. Tr. sind lebhaft rostrot; die 2 Basalgld. der F. schwarz.

[145] 6'' Der äussere Basaleindruck des Hsch. wird aussen, neben den HWinkeln durch einen kräftigen Längswulst begrenzt; Hsch. selten herzförmig.

7'' Streifen der Fld. grob punktiert; SStücke der VBr. auf der USeite vorne stark punktiert, Episternen (ohne die kleinen dahinter befindlichen Epimeren) der HBr. nicht länger als am schrägen VR. breit; K. fein punktiert; Hsch. bis zu den HWinkeln gerundet. Schwarz, gewölbt, OSeite oft mit blauem oder seltener grünem Scheine. 12–14 mm. – (P. viaticus Dej., lossinianus Fairm.) – Nach Schilsky in Bayern u. Mähren; die letztere Angabe beruht auf einem Irrtum

Koyi Grm.

7' Streifen der Fld. beim S undeutlich, beim Q sehr fein punktiert; ebenso ist die Punktgruppe auf den SStüc ken der VBr. sehr fein; Episternen der HBr. (ohne Epimeren) deutlich länger als am schrägen VR. breit.

8'' Hsch. an den Seiten bis in die HWinkel in konvexer Kurve gerundet, in der Mitte am breitesten. Schwarz, mit blauem Rande, oder blauer OSeite. Der äussere Eindruck an der Basis des Hsch. ist etwas mehr nach vorn gerundet als bei der folgenden Art u. ist glatt. 10–13 mm. – Soll nach Schilsky bei Halle gefunden worden sein. –

marginalis Dej.

8' Hsch. vor der Mitte am breitesten, von da zur Basis in gerader Linie verengt, oder vor den HWinkeln etwas ausgeschweift.

9'' Hsch. vor den HWinkeln geradlinig; Basis u. die Eindrücke nicht oder nur fein u. wenig deutlich punktiert; Fld. so breit als der Hsch., gewölbter, OSeite grün, blau, kupferig oder schwarz

lepidus Leske.

9' Hsch. vor den HWinkeln etwas ausgeschweift; Basis u. die Eindrücke dicht u. deutlich punktiert, letztere länger, tiefer eingedrückt; Fld. breiter als der Hsch. Schwarz, OSeite oft blau, grün, kupferig oder messingfarbig, wie der vorige u. von ihm wahrscheinlich nicht spezifisch verschieden. 13–14,5 mm. – (P. transalpinus Heer.) – In Westdeutschland u. Bayern. In den Alpen

gressorius Dej.

6' Hsch. herzförmig, vor den grossen parallelen HWinkeln stark ausgeschweift; der äussere Basaleindruck kurz u. flach, vom SR. durch keinen deutlichen Längswulst abgegrenzt; Fld. viel breiter als der Hsch. oval, in den Streifen stark punktiert. Schwarz, oben grün oder blau. 10–12 mm. – (P. coeruleovirens Strm., subcoeruleus Schaum, non Quens.) – T. 17, Fg. 6 – In Bayern, dann in Schlesien bei Ratibor, einmal von Kelch ziemlich zahlreich gefunden

striatopunctatus Dftsch.

a' Hsch. jederseits nur mit einem Basalstriche, das Klauengld. der Tr. auf der USeite kahl.


Untergattung: Ancholeus Chaud.


Schlank, schwarz, OSeite oft grün oder blau; Hsch. schwach herzförmig, Basis im weiten Umfange stark punktiert; Fld. länglich, parallel, mit Punktstreifen. 9,5–10,5 mm. – Nach Dr. Bose bei Danzig u. Stettin

puncticollis Dej.


Poecilus cupreus L. (puncticeps Thoms.). Schwarz, grün, kupferig, blau. USeite samt den B. schwarz, erstere mit grünem Scheine; selten sind die Schl. rot: a. affinis Strm. (rufofemoratus Steph.) oder die ganzen B. rot: a. erythropus Fald. Die 2 Basalgld. der F. sind gelbrot, bei a. erythropus die F. ganz rostrot. 10,5–13,5 mm.


In ganz Europa auf trockenen Feldern u. Wegen, gemein. – T. 17, Fg. 4.


P. coerulescens L. (versicolor Strm., pauciseta Thoms., metallicus Scop., punctatostriatus Steph., planicollis Motsch.) Ganz so veränderlich gefärbt, wie die vorige Art, aber die B. immer ganz schwarz. 8,5–12 mm. – T. 17, Fg. 5.


Ueberall in Europa, kaum weniger gemein.


[146] P. cursorius Dej. Dem cupreus täuschend ähnlich, aber der SR. des Hsch. ist gleichmässig schmal bis in die HWinkel gerandet, nicht wie dort nach hinten verbreitert u. verflacht. Schwarz, OSeite meistens blau. 11–14 mm.


Wurde in Bayern gefunden.


P. dimidiatus Oliv. (Kugelanni Panz., tricolor F., crenatostriatus Steph.) Schwarz mit Erzschein, oben grün; K.u. Hsch. kupferrot; die 2 Basalgld. der F. braun. Manchmal ist die ganze OSeite gleichartig erz-oder bronzefarbig: a. aereus nov., oder ganz schwarz: a. niger Letzn., oder ganz grün: a. viridis Letzn., oder wie die Stammform, aber die Basalhälfte der Fld. kupferrot: a. semicupreus Fügner.


Deutschland, Westfalen, Schlesien, Böhmen, nur im Vorgebirge u. da selten. Die jetzte Aberration im Ardeygebirge (Höhenzug nördlich der Ruhr). – T. 17, Fg. 2.


P. lepidus Leske. (virens Müll., vulgaris Scop., viridis Letzn., viridanus Prell.) Schwarz, unten meist mit schwachem Erzschein, oben grün (Stammform) oder blau: a. cyaneus Letzn. (sylvaticus Prell., azur escens Torre, violaceus Letzn.), oder kupferfarbig oder erzglänzend: a. ferreus Letzn., oder ganz schwarz: a. niger Letzn. 11–13,5 mm. – T. 17, Fg. 3.


In der Ebene seltener, häufig im Mittelgebirge auf Feldern u. Wegen, auch am Tage räubernd. Nord- u. Mitteleuropa; fehlt im Süden.

Fußnoten

1 Die Kursiv gesetzten Artnamen erscheinen am Schlusse der Gattung nochmals aufgeführt.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1908, S. 147.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Hoffmann, E. T. A.

Meister Floh. Ein Märchen in sieben Abenteuern zweier Freunde

Meister Floh. Ein Märchen in sieben Abenteuern zweier Freunde

Als einen humoristischen Autoren beschreibt sich E.T.A. Hoffmann in Verteidigung seines von den Zensurbehörden beschlagnahmten Manuskriptes, der »die Gebilde des wirklichen Lebens nur in der Abstraction des Humors wie in einem Spiegel auffassend reflectirt«. Es nützt nichts, die Episode um den Geheimen Hofrat Knarrpanti, in dem sich der preußische Polizeidirektor von Kamptz erkannt haben will, fällt der Zensur zum Opfer und erscheint erst 90 Jahre später. Das gegen ihn eingeleitete Disziplinarverfahren, der Jurist Hoffmann ist zu dieser Zeit Mitglied des Oberappellationssenates am Berliner Kammergericht, erlebt er nicht mehr. Er stirbt kurz nach Erscheinen der zensierten Fassung seines »Märchens in sieben Abenteuern«.

128 Seiten, 5.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten III. Sieben Erzählungen

Romantische Geschichten III. Sieben Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.

456 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon